Start des Plan Guatemala?
Fijáte 348 vom 23. Nov. 2005, Artikel 8, Seite 5
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Start des Plan Guatemala?
Guatemala, 18. Nov. Offenbar, so Gustavo Berganza in einem Artikel in der Tageszeitung elPeriódico, ist der in den zivilen und militärischen Sicherheitskräften herrschende Korruptionsgrad inzwischen derart hoch, dass die Regierung der Grossen Nationalen Allianz (GANA) keine Schwierigkeiten damit hat, zur Seite zu treten und die USA im Kampf gegen den Drogenhandel die Kastanien aus dem Feuer holen zu lassen. Die Festnahme des Direktors des Antidrogen-Analyse- und Informationsdienstes (SAIA), Adán Castillo, der noch kurz vorher die Regierung wegen mangelnder Unterstützung seiner Institution ankreidete und meldete, Morddrohungen zu erhalten, sowie zweier seiner Stellvertreter, zusammen mit einer Reihe von Aussagen und Ereignissen während dieses Jahres, legen nahe, dass der lokale Plan des US-amerikanischen AntiDrogenkampfes unter dem Namen ,,Plan Colombia" bereits in Gang gesetzt wurde: Die drei hochrangigen Polizisten waren von der US-amerikanischen Antidrogenabteilung DEA seit sechs Monaten beobachtet worden und nun auf einen vermeintlichen Spezialisierungskurs nach Virginia, USA, eingeladen worden, wo sie in die Falle gingen. Mitte Juni hatte der Innenminister selbst den Wunsch geäussert, dass die US-Regierung eine strategische Variante des kolumbianischen Feldzugs in Guatemala einsetze, sei doch die Hilfe und Beratung unzureichend, um den Narcos Paroli zu bieten. Präsident Oscar Berger sekundierte drei Tage später: ,,Der Drogenverkehr verursacht den Niedergang der Sicherheit und schafft ein Phänomen der Kolumbianisierung in diesem Land." Parallel dazu warnte bereits im Juli die Innere Sicherheitsabteilung der USA die Polizei in Texas über die Möglichkeit, dass ehemalige guatemaltekische Kaibil-Soldaten, die speziell zum Morden ausgebildet sind, die Gruppe Zeta, den paramilitärischen Arm des Drogenkartells Matamoros, trainieren. Am 15. September gab das Weisse Haus eine Erklärung ab, in der US-Präsident Bush Guatemala in die Liste der 20 Länder einreiht, die seine Regierung als Schlüsselpunkte für den Transit und/ oder die Produktion von illegalen Drogen betrachtet. Auch wenn die Deklaration allein Burma und Venezuela verurteilt, zeigt die Einschliessung Guatemalas in die verdächtige Gruppe doch, welchen Stellenwert Guatemala für die USA innehat. Nach oben |
Etwa zeitgleich zu der Festnahme der drei Polizei-Drogenspezialisten enthüllte die lokale Presse in Guatemala die vermeintliche Verbindung von Ex-Verteidigungsminister Carlos Aldana, der kürzlich aufgrund der verweigerten Sicherheitsgewährung der Gefängnisse entlassen wurde, mit dem Drogenhandel. Dieser Stein bringt gleich weitere ins Rollen und involviert zudem den Ex-Privatsekretär von Ex-Präsident Alfonso Portillo, Julio Girón sowie Mario Mendoza, mutmasslicher Narco. Diese wollten die Umgestaltung der Landebahn einer Militärbrigade sponsern, die höchstwahrscheinlich für Aktivitäten der Drogenkartelle genutzt werden würde. Informationen des Geheimdienstes ,,beweisen Geschäfte zwischen dem Militär Guatemalas, einem Drogenhändler und Girón", ist in elPeriódico zu lesen. |
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