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Die Indigene Bewegung und das Projekt der Amerikanischen Deklaration zu den Rechten der Indigenen Völker

Fijáte 345 vom 12. Okt. 2005, Artikel 1, Seite 1

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Die Indigene Bewegung und das Projekt der Amerikanischen Deklaration zu den Rechten der Indigenen Völker

weiter damit, sich diese Initiativen als seine eigenen einzuverleiben und Palliativmassnahmen zu schaffen, um in den einzelnen Länder die jeweilige Situation der Indígenas zu entschärfen. Dabei ist er nicht nur sehr auf die Anerkennung fokussiert, sondern auch auf die Verteilung der Ressourcen und die Neustrukturierung der Nationalstaaten, die weiterhin die Diskriminierung, den Ausschluss und die Assimilierung der Indígenas zu Gunsten eines Projekts einer monoethnischen Nation fördern. Die indigenen Bewegungen aller lateinamerikanischer Länder, haben ihren Beitrag zur Veränderung, die die indigene Gemeinden fordern, geleistet. Doch die Fortschritte sind gering, auf der einen Seite aufgrund des fehlenden politischen Willens der Regierungen und auf der anderen Seite aufgrund des Fehlens einer Führung, die derzeit die indigenen dirigentes innehaben. Dies just in dem Moment, in dem sich die Fallen der internationalen Kooperation stellen, vor allem die der VGWeltbankNF und der VGInteramerikanischen EntwicklungsbankNF (BID), die ­ trotz so genanntem indigenen Fokus ­ allein ein Ziel verfolgen: Die Aufmerksamkeit der indigenen Bewegung zu zerstreuen, indem in langen Arbeits- und Evaluationssitzungen der ganze Prozess diskutiert wird. Währenddessen wird das Vorhaben der Ressourcennutzung ­ wie dem Gas in VGBolivienNF, dem VGErdölNF im Ecuadorianischen Amazonastiefland und den Minen in Guatemala ­ die Kokaplantagenvernichtung in VGKolumbienNF und die lateinamerikanische Militarisierung von Seiten der Vereinigten Staaten, alles unter dem Deckmantel des Kampfes gegen den VGDrogenhandelNF und den VGTerrorismusNF, verstärkt vorangetrieben. Zu Beginn der internationalen Diskussion der indigenen Rechte vernachlässigte die Indigene Bewegung, die in fast allen lateinamerikanischen Ländern gestärkt aus den 70er Jahren hervorgekommen war, die Diskussion nationaler Projekte und widmete sich vollständig der Teilnahme an der ­ wie wir sie bezeichnen würden ­ ,,Internationalisierung der indigenen Rechte". Dies brachte gravierende Nachteile mit sich, um nur einen zu nennen: die ,,OeNeGesierung" der Bewegung (,,ONG" als die VGspanischenNF Initialen von NRO ­ Nicht-Regierungsorganisation, die Red.). Viele "alte" Führungspersonen der indigenen Bewegung in einigen Ländern beklagen damit, dass derzeit die so genannte indigene Bewegung zwar behauptet, die einzelnen indigenen ,,Völker"zu repräsentieren, im Endeffekt bestehe der Zusammenschluss jedoch nur aus einzelnen indigenen Organisationen und NRO. Natürlich sieht das in jedem Land wieder anders aus, doch, würden wir einen

Vergleich anstellen, fänden wir gemeinsame Elemente. Im Übrigen ist es nicht schlecht, dass die indigene Bewegung aus indigenen NRO zusammengesetzt ist. Was beunruhigt, ist die Kluft, die zwischen dem städtischen und dem ländlichen besteht, mit Worten einiger Organisationen: es besteht nur eine lose Beziehung zwischen der Leitung und ihrer Basis. Beweis dessen sind die Teilnahmen auf internationalen Veranstaltungen, wo stets dieselben líderes defilieren. Welchen Nutzen hätte eine Deklaration über die Rechte der indigenen Völker? Es gibt viele Vorteile. Darunter jener, zu erreichen, dass die Nationalstaaten akzeptieren, dass die indigenen Völker das Recht auf Selbstbestimmung und Autonomie, sowie das Recht auf ihr Territorium haben, was ihnen erlaubt, sich als ,,Volk" oder als ,,Nation" zu konstitutieren. Diese Rechte würden den indigenen Völkern ermöglichen, selbst über den Abbau ihrer Ressourcen zu verhandeln und auf diese Weise einen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Fortschritt zu schaffen und ferner ein Bildungssystem gemäss ihren Bedürfnissen aufzubauen. Eine Deklaration, auch wenn sie allein aus "guten Elementen" bestünde und Einfluss auf eine Konvention haben könnte, die für die Staaten obligatorisch würde, könnte ebenso einen Raum dafür öffnen, dass die indigenen Völker die soziale Entwicklung vorantreiben, Bezug nehmend auf die Vielfalt als ein politisches Projekt der Veränderung in den aktuellen Staaten. Doch dies wird solange unmöglich sein, wie die indigenen Bewegungen nicht interne Arbeit leisten und intellektuelle, politische wie thematische Fachleute ausbilden, an denen es so mangelt. Gleichzeitig sollten sie über eine Transformation oder Umstrukturierung des "Mandats" der Bewegung selbst in jedem der Länder nachdenken, mit dem Ziel. das richtige Mittel zur Komplimentierung des nationalen mit dem internationalen Kampf zu suchen. Deswegen sollte die Diskussion um eine Deklaration oder irgend ein anderes Internationales Instrument in Sachen indigene Rechte nicht darauf abzielen, eine internationale indigene Bewegung aufzubauen, denn dies ist unmöglich, sowohl aus politischer als aus akademisch-theoretischer Sicht. Denn auch wenn der Zweck einer indigenen Bewegung in Übereinstimmung mit den Forderungen der anderen Bewegungen in Lateinamerika oder der Welt sein sollte, hat dies nur Sinn, wenn die nationalen Forderungen objektiv und real sind, um die Aneignung oder die Neo-Assimilation von Strategien und Projekten zu vermeiden, die das aktuelle neoliberale multikulturelle Projekte anstrebt. Auf diese Weise wird man bei dem Treffen der Arbeitsgruppe zur Amerikanischen Deklaration viel von dem erreicht haben, was so viele erhoffen, nämlich die Rückkehr zum Ursprung der indigenen Bewegung. Dazu müssten die TeilnehmerInnen mit der Absicht hingehen, die nationalen Forderungen der Anerkennung und Umverteilung wieder aufzunehmen. Zusammengefasst darf ein Treffen

über die Fortschritte in der Diskussion um die Deklaration sich nicht darin verfangen, Schuldige zu suchen, denn sowohl die indigene Bewegung als auch die Staaten und die internationale Gemeinschaft tragen die Verantwortung für die Fort- und Rückschritte. Das Treffen sollte dafür genutzt werden, Einfluss auf die Neustrukturierung der indigenen Bewegung zu üben, um die Kontakte zu den Basisgemeinden wieder aufzunehmen, die letzten Endes jene sind, die die Folgen des Neoliberalismus am deutlichsten spüren.


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