guatemala.de > Guatemalagruppe Nürnberg e. V. > Fijate
Fijáte
 

Frauen gegen die Militarisierung

Fijáte 287 vom 18. Juni 2003, Artikel 2, Seite 2

PDF Original-PDF 287 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 --- Nächstes Fijáte

Frauen gegen die Militarisierung

Tausende Frauen wurden in diesen Kriegen vergewaltigt. In den "Kriegen niedriger Intensität" wurde Gewalt gegen Frauen ausgeübt, um den Widerstand aller Oppositionellen, die sich gegen die Ungerechtigkeit wehrten, zu brechen. Die Militarisierung, der Terror und das Aufzwingen einer Kultur des Krieges beeinträchtigt unseren Alltag und unser Bewusstsein. Wenn ein Land unter militärischer Herrschaft steht, hat das Vertreibungen, Spaltung der Organisationen und Gemeinden, Exil und wirtschaftliche Abhängigkeit zur Folge. Die militärische Präsenz in den Städten und Dörfern spitzt bereits bestehende Krisen zu, wie Alkoholismus, Prostitution, sexuelle und häusliche Gewalt, Probleme, unter denen in erster Linie die Frauen zu leiden haben. Während Jahrhunderten waren Frauen am Aufbau des Friedens beteiligt, an der Wiederherstellung sozialer, politischer und kultureller Gefüge innerhalb und zwischen unseren Gemeinden. Der Krieg fordert aber auch die politische Beteiligung der Frauen, die Entwicklung unseres Bewusstseins. Dabei zeigt sich die Notwendigkeit, dass wir uns als Subjekte der notwendigen Veränderung verstehen, um eine würdevolle und gerechte Welt zu erreichen. Die Frauen waren und sind wichtig im Kampf gegen die Militarisierung, wie es die zapatistischen Frauen zeigten, die mit ihren Körpern eine Mauer bildeten, damit das VGMilitärNF nicht in ihre Dörfer eindringen konnte. Oder die Frauen in Puerto Rico, deren Beteiligung am Widerstand gegen die US-Militärbasis in Vieques entscheidend war für deren Abzug nach mehr als einem halben Jahrhundert Besatzung. Deshalb sagen wir: - Nein zur Militarisierung und Kriegen, die nach dem Prinzip des Stärkeren funktionieren und eine imperialistische und patriarchale Ordnung einführen wollen. - Nein zur Militarisierung, weil sie eine Form von Staatsherrschaft ist, die die Bevölkerung ihren kapitalistischen und neoliberalen Interessen unterwirft. - Nein zur Militarisierung, weil wir Frauen nicht länger bereit sind, uns den Interessen der herrschenden Klassen und Regierungen zu unterwerfen, die uns als Bürgerinnen zweiter Klasse betrachten und unsere Rechte missachten. - Nein zur Militarisierung, weil wir Frauen andere Beziehungsformen aufbauen und keine Opfer von Gewalt und VGArmutNF sein wollen. Seit Jahren haben wir gesagt, dass das Persönliche politisch ist, nun sagen wir, dass das Politische persönlich ist, dass Kriege uns etwas angehen und wir deshalb NEIN sagen zu Krieg und Militarisierung!


PDF Original-PDF 287 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 --- Nächstes Fijáte