Zum Thema Schule
Fijáte 287 vom 18. Juni 2003, Artikel 9, Seite 5
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Guatemala, 2.Juni. Kurz bevor er am 1. Juni in Kraft treten sollte, wurde der Regierungsbeschluss 29-2003 von Vizepräsident Juan Francisco Reyes López Ende Mai aufgehoben. Dies annulliert die von Präsident Portillo im März gefällte Entscheidung, das System zur Dezentralisierung der Bildung (SIDEGE) einzuführen und damit den Eltern die völlige Verantwortung für die Verwaltung der etwa 19 Tausend öffentlichen Schulen im Land zu überlassen. Mit dieser Massnahme plante Portillo nach dem 50 Tage andauernden Streik des nationalen Lehrkörpers (siehe ¡fijáte! 277 ff.) den Bildungsbereich zu sanieren, was von vielen Seiten der Gesellschaft von vornherein als verfassungswidrige Privatisierungsstrategie kritisiert und abgelehnt wurde: Im Art. 71 der Carta Magna ist die Staatsverpflichtung zum kostenlosen Bildungsangebot für die Bevölkerung festgehalten. Während Reyes López seine Entscheidung dem guten Willen der Regierung zuschreibt und damit die soziale Harmonie gesichert wissen will, ist für Moisés Fuentes, Mitglied der Nationalen LehrerInnenversammlung (ANM) die Beschlussaufhebung als Resultat der Demonstrationsaktivitäten zu bewerten, durch die die LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern ihre Zurückweisung in den letzten Wochen ausgedrückt hatten. Trotz dieses Erfolgs bleiben noch viele gute Gründe für die ManifestantInnen, weiterhin auf die Strasse zu gehen. Schuldet der Staat doch mehr als 1´800 LehrerInnen das Gehalt der vergangenen fünf Monate und steht in Bezug auf die Versorgung mit Schulspeisung, Lehr- und Lernmaterial, Stipendien und vielem anderen schon lange in Verzug. Nach oben |
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