Stopp den Auslandsadoptionen !
Fijáte 287 vom 18. Juni 2003, Artikel 8, Seite 5
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Stopp den Auslandsadoptionen !
Guatemala, 9. Juni. Das Nationale Menschenrechtsprokurat (PGN) plädiert für eine temporäre Suspendierung neuer Adoptionen und gründet sich dabei auf die Besorgnis, die beim internationalen Treffen anlässlich der Den Haager Konvention über internationale Adoptionen in eben dieser Stadt in der Niederlande Ende Mai zur Sprache kamen. Im März 2003 hatten die guatemaltekischen Verantwortlichen diese Internationale Konvention ratifiziert. Nach China, Russland und Korea ist Guatemala das vierte ,,Zulieferland", was den Markt der internationalen Adoptionen angeht. Vom Pro-Kopf-Verhältnis ausgehend steht das zentralamerikanische Land sogar an der Weltspitze der Baby-Exporteure. 60% der adoptierten Mädchen und Jungen sind für die USA bestimmt, nur 3% bleiben in guatemaltekischen Familien. Wenn es nach der US-amerikanischen Regierung ginge, würden, solange Guatemala benötigt, um die Den Haager Konvention zu implementieren, die noch ausstehenden Adoptionswünsche alle noch erfüllt. Doch bislang hat die PGN noch nicht entschieden, ob sie unterschiedlich mit den vor bzw. nach der Konventions-Ratifizierung eingegangenen Anträgen umgehen wird oder nicht. Seit längerem ist Guatemala wegen Mangel an Transparenz in Bezug auf die Adoptionen zur Zielscheibe schwerwiegender internationaler Kritik geworden. Der UN-Sonderbeauftragte für Kinderhandel, -pornographie und prostitution hatte bereits nach seinem Besuch 1996 dem guatemaltekischen Staat eine Reihe von Empfehlungen vorgelegt, doch nur sehr wenigen von diesen war Folge geleistet worden. Nach oben |
Kanada, Irland, Holland, Spanien und andere Ländern haben bereits aufgrund von Korruptionsverdachten bei diesen Prozessen Abstand von Adoptionen aus Guatemala genommen. Bleibt zu hoffen, dass das oben genannte Gesetz und die Implementierung der Konvention die Situation bald klärt und dazu beiträgt, das Wohl der Kinder zur Priorität werden zu lassen. |
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