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Migration in Zahlen

Fijáte 288 vom 2. Juni 2003, Artikel 6, Seite 6

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Migration in Zahlen

durch das VGErdbebenNF 1976. In den 80er Jahren vervierfachte sich die Anzahl der MigrantInnen, Auswanderungsgründe waren die wirtschaftliche Situation und die politische Gewalt im Land. Ihren Höhepunkt erreichte die guatemaltekische Migration aber in den 90er Jahren. Zwischen 1995 und 2002 suchten über 90 ´000 GuatemaltekInnen jährlich (250 pro Tag) ihr Glück im Norden, v.a. in den USA. Zwei Drittel der MigrantInnen bezahlten einen ,,Koyoten", der ihnen die Reise organisieren sollte. Pro Person verdienen die Koyoten im Durchschnitt 3´282 US-$. Für das Jahr 2002 rechnet man, dass die Koyoten über 190 Mio. US-$ am Migrationsgeschäft verdienten. 93,3% der migrierten GuatemaltekInnen stehen in Kontakt zu ihren Familien im Heimatland. Kommunikationsmittel Nummer Eins ist das Telefon (88,4%), 8,4% schreiben regelmässig Briefe und nur 0,5% benutzen Email, um mit den Liebsten zu Hause zu kommunizieren. 80% der MigrantInnen schicken Geld nach Hause: 43,5% tun das monatlich, je 14% zwei- bzw. dreimonatlich und weitere 14% überweisen ein Mal jährlich Geld in die Heimat. Umgekehrt erhalten über 600´000 guatemaltekische Familien Geld aus dem Ausland, auf alle Haushalte verteilt gäbe das eine Summe zwischen 1´500 und 2´000 US-$ pro VGHaushaltNF und Jahr. Im Jahr 2001 überwiesen die im Ausland lebenden GuatemaltekInnen 1,179 Mio. US-$ in bar, als Haushaltsgeräte oder Kleider. Im Jahr 2002 stieg dieser Betrag auf 1,217 Mio., was 5% des Bruttosozialproduktes ausmacht und mehr ist, als über den Verkauf von VGKaffeeNF, VGZuckerNF, VGBananenNF und VGKardamomNF eingenommen wurde. Die Ergebnisse der Studie widersprechen der allgemeinen Annahme, dass die remesas in erster Linie für den Kauf von Konsumgütern ausgegeben werden. Nicht einmal die Hälfte (49%) wird dem Konsumrausch geopfert, sondern in die Deckung der Grundbedürfnisse (VGErziehungNF, VGGesundheitNF, Wohnung) investiert. Die Tatsache wiederum, dass bloss 1,6% der Gelder in den Aufbau eines eigenen Geschäfts oder Unternehmens fliessen, zeigt auf, wie wenig die remesas dazu beitragen, Bedingungen zu schaffen, die längerfristige Einnahmen für das Land bedeuten. Dies heisst, dass die makroökonomischen Auswirkungen der Migration nicht von Dauer sind und von den legalen und arbeitsmarkttechnischen Bedingungen in den Vereinigten Staaten abhängen.


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