Fernsehsender gegen den Kapitalismus
Fijáte 341 vom 17. Aug. 2005, Artikel 5, Seite 4
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Fernsehsender gegen den Kapitalismus
Guatemala, 25. Juli. Inmitten von Drohungen des RepräsentantInnenhauses der USA, den Empfang zu stören und den angekündigten ,,Antiamerikanismus" zu konterkarieren, hat der neue Fernsehsender Televisora del Sur (Telesur) seine ersten Ausstrahlungen begonnen. Die Installation des regionalen Fernsehnetzes geniesst die Unterstützung der Regierungen von Hugo Chávez in Venezuela und Néstor Kirchner in Argentinien, sowie von Uruguay und Kuba. Inhaltlich will sich Telesur auf den Kampf um die sozialen Transformationen, die Demokratisierung der Kommunikation und die lateinamerikanische Integration konzentrieren. Gemäss eines Kommuniqués der brasilianischen Agentur Adital wird das Programm des Senders darin bestehen, mittels Journalismus als "Waffe" die Mysterien der Ausbeutung aufzudecken, um die informative Manipulation der kapitalistischen Medien zu demaskieren. Stattdessen soll die Geschichte der lateinamerikanischen Völker gezeigt werden, sowie ihre Musik, Tanz, Kultur und Talente. Beto Almeida, Direktor des Senders, erklärt, dass der langfristige Plan darin besteht, den Empfang von Telesur über ganz Amerika bis nach Nordafrika und Osteuropa auszuweiten. Optimistisch sieht er das Projekt als Beginn einer neuen Ära des weltweiten Fernsehens. Der Telesur-initiierte Kampf gegen den kapitalistischen Westen begann bereits vor der ersten Sendung. Wenige Tage zuvor verabschiedete der US-Kongress einen Beschluss, der die US-Regierung autorisiert, Radio- und Fernsehübertragungen zu starten, die sich gegen den Telesur richten. Sofort sekundierte die Nationalversammlung Venezuelas in Caracas ist Telesur stationiert und billigte ein entsprechendes Projekt, um den US-Beschluss abzulehnen, der von Präsident Hugo Chávez als ,,wahnwitzige imperialistische Aktion" bewertet wurde. Nach oben |
Chávez unterstrich zudem, dass Washington es ,,bereuen wird", sollte der Beschluss befolgt werden. Täglich wird Telesur Nachrichten, journalistische Analysen, Chroniken, Interviews und Reportagen anbieten und zählt mit ständigen KorrespondentInnen in Bogotá (Kolumbien), Brasilia (Brasilien), Buenos Aires (Argentinien), Caracas (Venezuela), in Mexiko-Stadt, La Habana (Kuba), Montevideo (Uruguay), La Paz (Bolivien) und Washington (USA) sowie mit einem regionalen Kooperationsnetz. |
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