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Die Stichwahl: Who ist who?

Fijáte 297 vom 18. Nov. 2003, Artikel 2, Seite 2

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Die Stichwahl: Who ist who?

Zentrale Figur und Präsidentschaftskandidat ist Alvaro Colom, ein VGMaquilaunternehmerNF (Textilindustrie) aus VGSan MarcosNF. Sein Vizekandidat ist VGFernando Andrade Díaz-DuránNF, Ex-Funktionär verschiedener Militärregierungen. Die UNE hat ihre Basis laufend gestärkt und vergrössert, dank der Oppositionsposition, die Colom in den letzten Jahren innehatte. Es ist schwierig, die Partei politisch festzulegen, da sie zusammengesetzt ist aus Personen verschiedenster Herkunft. Ursprünglich entstand die UNE in der linken Ecke, Colom war vor vier Jahren Präsidentschaftskandidat der linken Allianz VGANNNF. Doch die UNE hat sich in den letzten Jahren stark von der Linken abgewendet. Einerseits rühmt sie sich als die einzige Partei, die den VGEx-PACNF nicht die Auszahlung von Entschädigungsgeldern verspricht und zieht dabei ethische Gründe ins Feld, andererseits lanciert sie Werbespots, in denen Colom sich für die VGTodesstrafeNF ausspricht. Auch wenn sie oft als Partei der Mitte oder gar der Mitte-Linken bezeichnet wird, ist die UNE in ihrer Zusammensetzung und Praxis eher ein Ausdruck der opportunistischen Rechten. Kurz vor den Wahlen wurde bekannt, dass die Wahlkampagne von Alvaro Colom unter anderem von VGJulio GirónNF (Privatsekretär von VGAlfonso PortilloNF) und Francisco Alvarado Macdonald (umstrittener Bankenbesitzer, der bereits die Kampagne von Portillo vor vier Jahren unterstützt hat) finanziert wird. Die UNE ist auch der ideale Partner für die VGVereinigten StaatenNF, um das Projekt 'Freihandelsabkommen' durchzuziehen. Da die UNE nicht von der Oligarchie dominiert ist und ein nichtssagendes Regierungsprogramm hat, birgt sie keinen Anlass zur Befürchtung, das Land in einen Zustand der Unregierbarkeit hineinzumanövrieren. Die GANA hingegen integriert gewisse Landwirtschafts- und Industriesektoren, die sich durch die Öffnung des nationalen Marktes beeinträchtigt sehen. So hat sie denn auch bereits einige Abkommen im Rahmen des USA-Zentralamerikanischen Freihandelsabkommens (VGTLCNF bzw. CAFTA) angefochten. Dazu kommt, dass die Mitglieder der GANA sich traditionellerweise gegen die Abgaben von Steuern wehren, was in den Augen der USA die Regierbarkeit des Landes gefährdet. Zweifellos werden aber die USA mit ihrem Pragmatismus sowohl mit Colom wie auch mit Berger ins Geschäft kommen. Sei es mit Versprechen oder mit Druckausübung politischer, wirtschaftlicher oder militärischer Art.


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