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 Guatemala, 28.Okt. Die Situation der BäuerInnen Guatemalas hat sich unter der Präsidentschaft von  Alfonso Portillo  nicht verbessert. Im Gegenteil, die Krise hat sich verschärft und es stehen keine strukturellen Verbesserungen in Aussicht. Abgesehen von einem Diskurs, der sich für die Ausgeschlossenen stark macht, hat es die Regierungspartei  FRG  nicht geschafft, den BäuerInnen Zugang zu Land zu verschaffen. Gemäss der Indígena- und BäuerInnenvereinigung  CONIC  besitzen heute nach wie vor 0.15% der Produzenten 70% des kultivierbaren Landes. Diese Tatsache, die Zuspitzung der  Kaffeekrise  und die entsprechende  Armut  auf dem Lande haben in den letzten Monaten erneut zu  Landbesetzungen  und Demonstrationen geführt. Der FRG wird vorgeworfen, die soziale Unterstützung für von der Kaffeekrise betroffene Familien nicht wie ursprünglich abgemacht, über die  Plataforma Agraria  (ein nationaler Zusammenschluss verschiedener sozialer und BäuerInnenorganisationen) zu verteilen, sondern über die FRG-Bürgermeister. Im Oktober 2002 verpflichtete sich Präsident Portillo mit einem Sozialplan, während sechs Monaten 100'000 Familien zu unterstützen. Dieser Plan wurde bis heute nur zu einem Viertel umgesetzt. Teil dieses Planes war auch, den von der Kaffeekrise betroffenen Familien zu ,,günstigen" Konditionen ein Stück Land zu verpachten, auf dem sie Mais anpflanzen konnten. Evaluationen haben ergeben, dass viele Familien bei diesem Geschäft draufzahlen mussten: Sei es, weil das Stück Land zu weit vom Wohnort entfernt lag und sie Transportkosten bezahlen mussten, sei es, weil sie  falls sie hatten  die Lohnarbeit zeitweise aufgeben mussten, um ihr Stück Land zu bearbeiten. 
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 Weiter versprach die Regierung 96 Mio. Quetzales für den Kauf von Land. Dem zuständigen  Landwirtschaftsministerium  wurden aber bloss 17 Mio. überreicht während es laut Plataforma Agraria etwa 500 Mio. bräuchte, um das Problem des Landbesitzes zu lösen. Gemäss der Plataforma Agraria gab es bis Anfang September rund 44 ungelöste Landkonflikte, von denen rund 3'300 Familien betroffen sind, landesweit sind zur Zeit 27 Fincas besetzt. Die Organisation erklärt weiter, dass sich die Arbeits- und Landkonflikte verschärft hätten, weil sich verschiedene staatliche Institutionen  darunter das  Arbeitsministerium , das Sekretariat für Agrarfragen und die für die Lösung von Landkonflikten zuständige  CONTIERRA , geweigert hätten, Lösungen für die anstehenden Probleme zu suchen. 
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