Proteste im Gesundheitswesen
Fijáte 293 vom 10. Sept. 2003, Artikel 2, Seite 2
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Proteste im Gesundheitswesen
Guatemala, 31. Aug. Fast wöchentlich führen Angestellte des Gesundheitswesens lokale Protestaktionen oder Demonstrationen durch. Sie fordern von der Regierung die Erhöhung des Budgets und wehren sich gegen die Privatisierung des Gesundheitswesens: - So geschehen zum Beispiel am 6. August, als Angestellte aus dem Gesundheitssektor die wichtigen Zufahrtsstrassen zur Hauptstadt und zu den Grenzübergängen nach El Salvador und Mexiko blockierten, um die AutomobilistInnen auf ihre Forderungen zu sensibilisieren. - So geschehen am 19. August, als aus fast allen Departements Krankenhauspersonal in die Hauptstadt reiste an eine Demonstration, die vor dem Präsidentenpalast endete und von Präsident Portillo die Erfüllung ihrer Auflagen forderte. Das gewerkschaftlich organisierte Krankenhauspersonal verlangt unter anderem eine Reform des Gesundheitskodex, speziell dessen Artikel 4 und 5, in denen der Staat verpflichtet werden soll, der Bevölkerung ein funktionierendes Gesundheitssystem zu garantieren. Weiter soll in diesen Artikeln die Höhe des Etats des Gesundheitssektors geregelt sein, wie auch die rückwirkende Auszahlung der Dienstalterszulage und die Einhaltung des Kollektivvertrags. Die defizitäre Infrastruktur und der Mangel sowohl an ÄrtzInnen wie an Pflegepersonal in allen Spitälern hat laut den Demonstrierenden zu einer Zunahme von behandelbaren Krankheiten wie Lungenentzündung und Durchfall geführt. Auf ihren Transparenten protestierten die Demonstrierenden gegen die Privatisierung und forderten ein kostenloses Gesundheitswesen. - So geschehen am 25. August, als in Quetzaltenango Angestellte des Nationalen Krankenhauses und des Spitals Rodolfo Robles sowie verschiedener Gesundheitszentren mit den selben Forderungen auf die Strasse gingen. Luis Pimentel, Sekretär der nationalen Gewerkschaft des Gesundheitspersonals in Zacapa kündete weitere Protestaktionen an, falls die Regierung auf ihre Forderungen nicht eingehe. Nach oben |
Auch die nationale Gesundheitsinstanz (INS) verurteilte die Bereitschaft der Regierung, die mit dem Argument, Reformen im Gesundheitswesen anzustreben, dieses privatisieren will. Somit würde ein Menschenrecht, dessen Einhaltung der Staat garantieren müsse nämlich das Recht auf Gesundheit zu einem Marktprodukt, das sich nur diejenigen leisten können, die das notwendige Geld haben. Für alle andern verkomme "Gesundheit" zu einem unerreichbaren Luxus. In einer Publikation des INS heisst es, die Privatisierungsbestrebungen seien eine Folge der globalisierten Strategien der Interamerikanischen Entwicklungsbank (BID), die verlangt, dass Mechanismen entwickelt werden müssen, damit die Gesundheitsversorgung finanziell tragbar sei. |
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