Notizen aus dem Wahlkampf
Fijáte 197 vom 3. November 1999, Artikel 11, Seite 6
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Notizen aus dem Wahlkampf
Guatemala, 21. Okt. - 3. Nov. Im BewohnerInnen verschiedener Gemeinden, darunter "Las Josefinas" und "Dos Erres Das jüngste Ereignis ist die vorübergehende Entführung, Bedrohung und Vergewaltigung einer minderjährigen Verwandten des ANN- Kampagneleiters in Santa Elena, Petén, durch sechs, sich offen als Mitglieder der FRG ausgebende Männer. Die Angreifer drohten dem Mädchen, sie und ihre Familienangehörigen umzubringen, falls sie den Vorfall bei der Polizei anzeige. Sie wurde schon bei einer früheren Gelegenheit von den selben Männern bedroht. In einer Stellungnahme zu diesem Vorfall sagte Die sofort eingeschaltene Noch ein paar Zahlen: Im ganzen Land werden am 7. November insgesamt 7601 Wahlurnen aufgestellt, die jede von vier Personen bewacht werden. 4,2 Millionen GuatemaltekInnen haben sich ins Wahlregister eintragen lassen und sind somit wahlberechtigt. Das sind rund 13% mehr als bei den Wahlen 1995. 28% dieser WählerInnen sind unter dreissig Jahren alt, 46% sind zwischen dreissig und fünfzig Jahren alt. 31% sind AnalfabetInnen, 58% sind Männer. 18% aller eingetragenen WählerInnen stammen aus der Hauptstadt, im Vergleich zu 1,4% aus 20'850 KandidatInnen bewerben sich um einen der insgesamt 3497 zu vergebenden Sitze. Ausser dem Präsidentschafts- und Vizepräsidentschaftssitz geht es um 113 Kongressplätze, 40 Sitze im Zentralamerikanischen Parlament ( MINUGUA wird insgesamt 400 WahlbeobachterInnen stellen und 250 der 330 Gemeinden abdecken. Es sind dies Gemeinden, in denen am ehesten mit Unruhen während und kurz nach den Wahlen zu rechnen ist. Ebenfalls rund 400 BeobachterInnen werden von der Menschenrechtsombudsstelle (PDH Das guatemaltekische Wahlrecht verbietet, in der letzten Woche vor den Wahlen Propaganda zu machen. Die Leute sollen sich in dieser Zeit in Ruhe eine eigene Meinung bilden, ohne von den Wahldiskursen verwirrt zu werden... Deshalb haben die einzelnen Parteien am Wochenende ihre Kampagnen beendet und sich noch ein letztes Mal öffentlich gegenseitig beschimpft. Als erste rief am Samstag, 30. Oktober die Regierungspartei |
"Wir sind die Partei des Friedens und nicht die Partei des Krieges", erklärte Am Sonntagmorgen war dann die Placa de la Constitución von Tausenden von AnhängerInnen der FRG bevölkert, um dem Schluss der Kampange ihrer Partei beizuwohnen. Die Reden der einzelnen Kandidaten liefen alle unter dem Motto: "Wir sind eine Partei für alle GuatemaltekInnen, wir werden den Mord an Bischof Am Sonntagnachmittag beendete dann auch die ANN ihre Wahlkampagne auf dem selben Platz. "Die Parteien der Rechten verfügen zwar über finanzielle Mittel, über die Kontrolle der Gesellschaft und der Medien, doch keine besitzt, was die ANN hat: RevolutionärInnen", meinte Zum Schluss der Aktivität der ANN wurden allen Anwesenden Kerzen verteilt und symbolisch das "Licht der Hoffnung" angezündet. Vermutlich aus Militärkreisen stammt ein Dokument, das von einen geplanten Wahlbetrug unter der Verantwortlichkeit des Verteidigungsministers Marco Tulio Espinosa spricht. Weiter seien der Leiter des Verteidigungsgeneralstabs, Mario Roberto Cruz González, der Chef des Präsidialen Generalstabs, Rudy Pozuelos Das Dokument will den Aufbau einer politisch-militärischen Struktur beweisen, deren Ziel die politische Manipulierung zugunsten der Regierungspartei sein soll. Der Verteidigungsminister distanziert sich von einem solchen Plan: Weder er persönlich noch die Institution die er leite, seien in so etwas verwickelt. Das Militär sei sich im Klaren darüber, dass sie der politischen Macht unterstellt sei, unabhängig davon, ob diese die PAN oder die FRG sei. Für den Wahlsonntag selber haben die Angehörigen des Militärs den Befehl, während dreissig Stunden in den Kasernen |
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