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Notizen aus dem Wahlkampf

Fijáte 197 vom 3. November 1999, Artikel 11, Seite 6

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Notizen aus dem Wahlkampf

"Wir sind die Partei des Friedens und nicht die Partei des Krieges", erklärte VGHéctor CifuentesNF, Generalsekretär der PAN in seiner Rede. "Als gute Bauern, werden wir zu verhindern wissen, dass in der neuen Regierung Unkraut wuchert", meinte Emilio Saca, Kandidat für den Kongress. Die Vizepräsidentschaftskandidatin, Arabello Castro, die vom Moderator des Anlasses mit Margaret Thatcher verglichen wurde, ging noch weiter: "Das einzige, wozu uns die FRG einlädt ist, in die dunkle Vergangenheit zurückkehren. Und das wollen wir nicht."

Am Sonntagmorgen war dann die Placa de la Constitución von Tausenden von AnhängerInnen der FRG bevölkert, um dem Schluss der Kampange ihrer Partei beizuwohnen. Die Reden der einzelnen Kandidaten liefen alle unter dem Motto: "Wir sind eine Partei für alle GuatemaltekInnen, wir werden den Mord an Bischof VGGerardiNF aufklären, wir werden die VGMenschenrechteNF einhalten, wir wünschen uns starke VGGewerkschaftenNF", etc. Die FRG äusserte sich überzeugt davon, dass sie in der ersten Wahlrunde gewinnen werde.

Am Sonntagnachmittag beendete dann auch die ANN ihre Wahlkampagne auf dem selben Platz. "Die Parteien der Rechten verfügen zwar über finanzielle Mittel, über die Kontrolle der Gesellschaft und der Medien, doch keine besitzt, was die ANN hat: RevolutionärInnen", meinte VGJorge SotoNF (Pablo Monsanto) in seiner Rede.

Zum Schluss der Aktivität der ANN wurden allen Anwesenden Kerzen verteilt und symbolisch das "Licht der Hoffnung" angezündet.

Vermutlich aus Militärkreisen stammt ein Dokument, das von einen geplanten Wahlbetrug unter der Verantwortlichkeit des Verteidigungsministers Marco Tulio Espinosa spricht. Weiter seien der Leiter des Verteidigungsgeneralstabs, Mario Roberto Cruz González, der Chef des Präsidialen Generalstabs, Rudy PozuelosNF sowie weitere hohe Regierungsfunktionäre in den Komplott verwickelt.

Das Dokument will den Aufbau einer politisch-militärischen Struktur beweisen, deren Ziel die politische Manipulierung zugunsten der Regierungspartei sein soll.

Der Verteidigungsminister distanziert sich von einem solchen Plan: Weder er persönlich noch die Institution die er leite, seien in so etwas verwickelt. Das Militär sei sich im Klaren darüber, dass sie der politischen Macht unterstellt sei, unabhängig davon, ob diese die PAN oder die FRG sei.

Für den Wahlsonntag selber haben die Angehörigen des Militärs den Befehl, während dreissig Stunden in den KasernenNF zu bleiben. Weder Militärfahrzeuge noch uniformierte Personen dürfen sich ausserhalb der Kasernen bewegen.


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