Waldbrände im ganzen Land
Fijáte 208 vom 12. April 2000, Artikel 3, Seite 3
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Waldbrände im ganzen Land
Guatemala, 7. April. Die seit einigen Wochen im ganzen Lande wütenden Waldbrände sind einerseits auf die Trockenheit zurückzuführen und werden andererseits der Tatsache zugeordnet, dass immer noch sehr viele Bauern am Ende der Ernte ihr Land abbrennen bzw. sogenannte 'kontrollierte Brände' eine nach wie vor beliebte Methode der Waldrodung ist. Das Problem an dieser Art Feldreinigung ist, dass sämtliche Kleintiere an der Erdoberfläche sowie die auf den Feldern stehenden Bäume zerstört werden. Eigentlich sind Waldbrände in dieser Jahreszeit eine 'normale' Erscheinung in Guatemala, mit der Ausnahme, dass sie dieses Mal in grösserem Ausmass als sonst stattfinden. Am schlimmsten betroffen sind die Regionen Quetzaltenango, Sololá, Quiché, Baja Verapaz, Zacapa, El Progreso und Petén. Der Direktor des Nationalen Institutes für Wald (INAB), Marco Aurelo Juárez gab bekannt, dass im Verlaufe dieses Jahres bereits über 200 Brände verzeichnet wurden und eine Fläche von rund 50 km2 Wald zerstört worden. (Diese Zahl entstammt zwar den offiziellen Angaben, ist aber wohl einem Umrechnungsfehler zum Opfer gefallen. Die Redaktion.) Als Gründe nannte auch er das Abbrennen der Felder, ohne genügend Vorkehrungen zu treffen. Naturschutzorganisationen empfahlen, das abzubrennende Gebiet mit einem zwei bis fünf Meter breiten, gerodeten Streifen vom nächsten Feld abzutrennen. Ausserdem rieten sie, Brandrodungen vor neun Uhr morgens vorzunehmen. Nach oben |
Ein weiterer Grund für die Verbreitung von Bränden sieht Juárez in den hohen Temperaturen und den starken Winden. In der Sierra de Las Minas, Zacapa, hat dies dazu geführt, dass es an Orten brannte, wo es seit zehn Jahren keine Brände mehr gegeben hat. Luís Méndez von der Umweltorganisation Areas Protegidas befürchtete, dass in der Sierra de Las Minas durch die Brände die ganze Flora und Fauna zerstört wurde. Dazu kommt, dass die Brände nur sehr schlecht bekämpft werden können: Trupps, zusammengestellt aus Militär, Feuerwehr und Freiwilligen werden losgeschickt, um mit der Machete Breschen zu schlagen, damit sich die Brände nicht ausdehnen können. In Quetzaltenango gelang es in vierzehntägiger Arbeit, eine zwei Meter breite und vier Kilometer lange Bresche zu schlagen und somit drei Brände zu löschen. Einzig in Olintepeque, Quetzaltenango, wurde ein Helikopter eingesetzt, um die Brände zu bekämpfen. Kosten: 100 US-$/ Stunde. Im Petén löschten sich 26 der insgesamt 32 Brände nach einem eintägigen Regenschauer von alleine. |
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