Globalisierte Entwicklungshilfe?

Genf/New York, 3. April. In seinem Bericht an die Millenniums-Generalversammlung der Vereinten Nationen bezeichnet UNO-Generalsekretär Kofi Annan die Globalisierung als eine der grössten Herausforderungen dieses Jahrhunderts. Die internationale Gemeinschaft müsse dafür sorgen, dass Globalisierung mehr als nur die Öffnung des weltweiten Marktes bedeute und dass der neuerworbenen Wohlstand allen zugute komme. Angesichts der Tatsache, dass zur Zeit noch über eine Milliarde Menschen mit weniger als einem Dollar täglich überleben müssen, Hunderte von Millionen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser habe und die Hälfte der Weltbevölkerung noch nie einen Telefonanruf getätigt habe, sei ein solches Ziel in weiter Ferne, meinte Annan.

Um den Anschluss der Entwicklungsländer an das neue Zeitalter sicherzustellen kündigte er die Schaffung eines Freiwilligenkorps der Vereinten Nationen an, das künftig in den Ländern des Südens für die Verbreitung und Anwendung des Internets und anderer neuer Informationstechnologien sorgen wird. Die UNO will zudem 10'000 Internetadressen in Spitälern dieser Länder einrichten, damit diese Kliniken über die medizinischen Entwicklungen informiert werde.

In Guatemala ist diesbezüglich schon einiges möglich: Das Spital Gustavo Castañeda in Escuintla verfügt über eine direkte Satellitenverbindung zu einem Spital in Huston, USA. Dort können SpezialistInnen per Videoübertragung bei der Operation in Guatemala 'dabeisein' und "verhindern, dass die guatemaltekischen ÄrztInnen Fehler machen". Angekündigt wird dieses technische Wunder als eine Möglichkeit für minderbemittelte Personen, komplizierte Operationen vornehmen zu lassen.