Japanischer Tourist und sein Chauffeur gelyncht
Fijáte 210 vom 10. Mai 2000, Artikel 7, Seite 5
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Japanischer Tourist und sein Chauffeur gelyncht
Huehuetenango, 30. April. Eine Gruppe von 23 japanischen TouristInnen wurde von aufgebrachten BewohnerInnen in Todos Santos Chuchumatán angegriffen, wobei ein Japaner und der Chauffeur des Wagens, in dem die Gruppe reiste, gelyncht wurden. Die beiden wurden zuerst durch Schläge ins Gesicht getötet, dann mit Benzin übergossen und angezündet. Schnell wie sonst nie, wurden noch am selben Tag die ersten Haftbefehle ausgestellt. Präsident Portillo nahm sofort Kontakt mit der japanischen Regierung auf, aus Angst, die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern könnten durch den Zwischenfall gefährdet sein (Japan ist eines der Hauptgeberländer Guatemalas und unterstützt vor allem Projekte im Zusammenhang mit den Friedensabkommen sowie Naturschutzprojekte.) Verschiedene Erklärungen kursieren über die Gründe für das Lynchen der zwei Personen. Eine Bewohnerin habe sich durch das Photographieren ihres Kindes verunsichert gefühlt, habe "Kinderdieb!" gerufen, worauf die umstehenden DorfbewohnerInnen sich auf den Touristen stürzten und eins das andere ergab. Dazu komme, dass ein paar Tage zuvor über ein evangelisches Lokalradio die Nachricht verbreitet wurde, Kinderdiebe gingen herum. Nach oben |
Eine andere Variante lautete, dass, ebenfalls über ein evangelisches Radio, die Meldung ausgestrahlt worden sei, rund 3000 Mitglieder einer 'Satanssekte' kämen ins Dorf, um dort ihre satanischen Kulte zu feiern. Schon Tage zuvor habe in dem Dorf ein Klima der Angst und Verunsicherung geherrscht, hiess es. |
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