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Die politische Dimension des Transportproblems: Was/Wer steckt dahinter?

Fijáte 210 vom 10. Mai 2000, Artikel 4, Seite 4

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Die politische Dimension des Transportproblems: Was/Wer steckt dahinter?

Nebst den bereits aufgezählten, gab es noch andere Gründe, die für einen 'Destabilisierungsplan für die Hauptstadt' sprachen. Einer davon ist sicher, das Bild der VGMilitärsNF etwas aufzupolieren, das durch die Anklage einiger (ehemals) ranghoher Militärs durch VGRigoberta MenchúNF auf internationaler Ebene ziemlich angekratzt ist.

Nun ging es darum, zu demonstrieren, dass das Militär die einzige Institution ist, die in diesem Chaos Gesetz und Ordnung wiederherstellen kann. Das Militär stand (mit Soldaten und Panzern) einsatzbereit an den strategisch wichtigen Stellen der Hauptstadt. Weshalb es schliesslich nicht eingegriffen hatte, ist unklar.

Vielleicht hatte Portillo endlich begriffen, welches Ausmass der Konflikt angenommen hatte und dass mit dem Eingreifen des Militärs alles nur noch verschlimmert würde. Vielleicht kamen aber auch die Urheber des Plans zur Vernunft und realisierten, dass der Massenprotest der sozialen Organisationen bei der internationalen Gemeinschaft auf Solidarität und Verständnis stossen würde und eine militärische Intervention für Guatemala auf internationaler Ebene negative Folgen haben könnte. Immerhin wurde erreicht, dass für ein paar Tage die Schlagzeilen über Guatemala den Inhalt wechselten und die Klage Rigoberta Menchús gegen Ríos Montt etwas in den Hintergrund rückte.

Zweifellos ging es bei dem ganzen Plan um die parteiinternen Streitereien der FRG: Die AnhängerInnen Ríos Montt's hofften dabei, die 'Portillistas' zu überrunden. Auch wenn es in den Medien heisst, Portillo sei nicht derjenige, der das Land regiert, haben sie ihr Ziel nicht ganz erreicht. Dafür haben sich die Differenzen zwischen den beiden Strömungen zugespitzt und etwas klarer definiert: Unter anderem geht es um die Kontrolle des VGInnenministeriumsNF, der Polizei und des Sekretariats für strategische Analysen (SAE).

Für die internationale Gemeinschaft haben die Vorkommnisse der letzten Tage klar gemacht, dass ohne die Umsetzung der VGFriedensabkommenNF der Frieden in Guatemala gefährdet ist, ebenso die bereits erreichten gesellschaftlichen und politischen Veränderungen.


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