Eskalation des Transportproblems in der Hauptstadt: Chronologie der Ereignisse
Fijáte 210 vom 10. Mai 2000, Artikel 3, Seite 3
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Eskalation des Transportproblems in der Hauptstadt: Chronologie der Ereignisse
Guatemala, 24.-28. April. Am 24. April trat die vom hauptstädtischen Bürgermeister Ein Klima von Unsicherheit und Protesten prägte den ersten Tag der Fahrpreiserhöhung. Aus Angst vor der Reaktion der Bevölkerung auf die Massnahme, liessen viele Busunternehmen ihre Fahrzeuge in der Garage stehen, was jedem von ihnen eine Busse von 2500 Quetzales (rund 350 US-$) seitens des Bürgermeisters bescherte. Vor der Stadtverwaltung begann eine Gruppe von elf StudentInnen der juristischen Fakultät der Gegen Mittag des zweiten Tages kam im Stadtzentrum eine Atmosphäre der Angst auf, als die mobilen StrassenhändlerInnen begannen, ihr Waren einzupacken und die Geschäfte früher als gewöhnlich schlossen. Am Nachmittag begannen die ersten Beschädigungen an Autobussen, vor der Stadtverwaltung wurde die Flagge der Hauptstadt verbrannt. Die Nach wie vor bestand Bürgermeister García-Gallont darauf, dass ohne staatliche Subvention die Fahrpreiserhöhung nicht rückgängig gemacht werden könne. Kongresspräsident Am Mittwoch spitzten sich die Ereignisse im Stadtzentrum zu. Die Kongressabgeordnete der Parteien Die |
Am Donnerstag, dem vierten Protesttag, beschädigten Gruppen infiltrierter 'Maras' (Banden) während Stunden die Geschäfte und private Fahrzeuge im Stadtzentrum. Die Polizei, obwohl sie Unmengen von Tränengas versprühte, konnte die Situation nicht unter Kontrolle bringen. Vor dem Bürgermeisteramt solidarisierten sich rund 4000 Personen mit den sich immer noch im Hungerstreik befindenden StudentInnen und forderten den Rücktritt des Bürgermeisters. Auch die Maras Die gewalttätige Eskalation konnte jedoch nicht verhindert werden. Laut der Tageszeitung Der Pressefotograph Roberto Martínez Castañeda war dabei, Fotos randalierender Maras zu machen, als er von einem Privatpolizisten erschossen wurde. Die Polizei verhaftete den Schützen sowie einen anderen Privatpolizisten. Gegen Abend kündigte die Vereinigung der städtischen Busunternehmen (AEAU) eine Verbilligung der Am Abend forderte Präsident Portillo über Nach vier Tagen Protest und Gewalt kehrte am Freitagmorgen, 28. April, wieder relative Ruhe in der Hauptstadt ein. In einzelnen Vororten kam es noch zu Protesten, Autoreifen wurden angezündet und einige Läden geplündert. Die HändlerInnen der 22 Märkte der Hauptstadt veranstalteten eine Demonstration und verurteilten die Vorkommnisse der letzten Tage. Die StudentInnen brachen ihren Hungerstreik ab. Die Busunternehmen nahmen ihre Arbeit wieder auf, forderten aber von der Regierung, ihnen zu helfen, die (durch die Unruhen verstärkte) ökonomische Krise zu bewältigen. Die Multisektorielle Kommission traf sich zu einer ersten Sitzung. Nach diesem ersten Treffen der Kommission sah es nicht so aus, als ob sich die verschiedenen Positionen einander annähern würden: Die Transportunternehmen forderten weiterhin eine Unterstützung des Staates von 9 Millionen Quetzales monatlich (ca. 1,2 Millionen US-$). Für Bürgermeister García-Gallont liegt die Ursache des ganzen Problemes im niedrigen Einkommen der Bevölkerung. Für Vizepräsident Reyes López, der in der Kommission die Regierung vertritt, ist nach wie vor García-Gallont der Hauptschuldige. Der Vertreter der Gewerkschaften innerhalb der Kommission, Daniel Vásquez, hat sicher recht, wenn er behauptet: "Ohne politischen Willen aller Beteiligten und die Bereitschaft, über innerparteiliche Differenzen hinwegzusehen, ist keine Lösung des Problemes in Sicht." |
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