Portillo will PARLACEN auflösen
Fijáte 213 vom 5. Juli 2000, Artikel 5, Seite 4
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Portillo will PARLACEN auflösen
Guatemala, 24. Juni. Präsident Alfonso Portillo verkündete nach dem letzten Zusammentreffen des PARLACEN (Zentralamerikanisches Parlament), dass innerhalb der beteiligten Ländern Konsens über die Auflösung dieser Instiution herrsche. Grund für die Auflösung seien die immensen Kosten (Zwanzig Millionen US-$ pro Jahr) und die Tatsache, dass das PARLACEN nicht die ursprünglich definierte Aufgabe erfülle, nämlich, die Integration der Region zu fördern, meinte Portillo. Die Gründung des PARLACEN wurde 1986 von den zentralamerikanischen Präsidenten beschlossen, als Teil der Abkommen von Esquipulas. In Kraft trat es jedoch erst 1991. Mitglieder sind El Salvador, Honduras, Nicaragua, Panamá und Guatemala, jedes Land stellt zwanzig VertreterInnen, die vom Volk gewählt sind. Das PARLACEN ist ein Organ, das "Empfehlungen, Analysen und Vorschläge politischer, wirtschaftlicher oder kultureller Art präsentiert, die von gemeinsamen Interesse sind mit dem Ziel, ein friedliches Zusammenleben in sozialer Sicherheit zu ermöglichen". Eine seiner Schwächen ist sicher, dass all diese Empfehlungen keinen bindenden Charakter haben für die Mitgliedstaaten des PARLACEN. Die Erklärung Portillos, dass man sich über die Auflösung des PARLACEN einig sei, löste in der Region ein politisches Gewitter aus. Die Regierungen von El Salvador, Panamá, Nicaragua und Costa Rica widersprachen einstimmig der Meinung Portillos. Was diskutiert worden sei, erklärte der salvadorianischen Präsident Francisco Flores, sei die Notwendigkeit, aus dem PARLACEN eine dynamischere Institution zu machen, jedoch nicht seine Auflösung. Nach oben |
Die Präsidentin Panamás, Mireya Moscoso, forderte sogar, das PARLACEN müsse sich vermehrt in die Probleme der einzelnen Mitgliedstaaten einmischen. Costa Rica ist bisher nicht Mitglied des PARLACEN, da seine Empfehlungen unverbindlich sind und weil sich die Bevölkerung des Landes gegen einen Beitritt ausgesprochen hatte. Der Präsident von Costa Rica, Miguel Angel Rodríguez, verstand die Aussage Portillos nicht so, dass dieser das PARLACEN auflösen wolle, sondern dass es zu teuer sei und sein Funktionieren neu definiert werden müsse. Rodríguez schloss sich dieser Meinung an und meinte, unter diesen Umständen könne sogar sein Land dem Organ beitreten. |
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