Erneut Wechsel im Militär
Fijáte 207 vom 28. März 2000, Artikel 2, Seite 2
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Erneut Wechsel im Militär
Guatemala, 21. März. Selbst für die Betroffenen überraschend kam eine erneute Postenumbesetzung innerhalb der Militärführung. Einige zum Teil erst mit der Amtsübernahme Präsident Portillos eingesetzte Militärkommandanten wurden bereits wieder umgeteilt. Als reinen Routinewechsel bezeichnete das Informationsdepartement des Militärs (DIDE) die Umbesetzungen, unter anderem des Kommandanten der Kaserne in Quetzaltenango, Oberst Max Gonzàles, der neu zum Leiter der militärischen Ehrengarde ernannt wurde. Das Hauptquartier in Guatemala Stadt wird neu vom Infanteriegeneral Edgar Trejo Reyes und die Marschallbrigade Zavala von Oberst Eduardo Arévalo Lacs kommandiert. Diese, sowie die anderen Militärs, die neu in die Führung wichtiger Brigaden und Kasernen abkommandiert wurden, stammen alle aus dem selben Ausbildungsjahrgang wie der im Januar zum Verteidigungsminister ernannte Juan de Dios Estrada Velásquez. Laut Militärexperte Mauricio López Bonilla versucht der Verteidigungsminister mit dieser Massnahme, eine gewisse Sicherheit herzustellen und sich für seine Amtszeit mit ihm loyalen Militärführern zu umgeben. Dies sei in Anbetracht des bevorstehenden Regierbarkeitsabkommens und des Finanzpaktes unbedingt notwendig. Die Ernennung Estrada Velásquez löste unter ranghohen Militärs Überraschung und Kritik aus. Da er 'nur' den Rang eines Oberst innehat, wurden mit seiner Ernennung automatisch neunzehn Generäle degradiert bzw. in den Ruhestand versetzt. Einige der insgesamt 26 angekündigten Neubesetzungen betreffen nun auch diese degradierten Generäle. Um ihnen mindestens auf dem politischen Parkett noch eine angesehene Stellung zu verschaffen, werden rund zehn dieser Generäle als Militärattachés ins Ausland geschickt, u.a. nach Mexiko, Chile, Venezuela, Spanien, Kolumbien, Nicaragua, Deutschland und in die Vereinigten Staaten. López Bonilla sieht darin einen geschickten Schachzug des Verteidigungsministers. Nach oben |
Damit, dass Estrada Velásquez diese potentiell unzufriedenen Generäle in alle Himmelsrichtungen verstreut, räumt er die Gefahr einer gegen ihn gerichteten Verschwörung aus dem Weg, meint der Militärspezialist. Präsident Portillo distanziert sich von diesen erneuten Umbesetzungen. Die Gründe dafür müsse der Verteidigungsminister selber erklären, meint Portillo gegenüber der Presse. Er selber habe mit den Entscheidungen nichts zu tun, diese seien auf rein militärischer Ebene getroffen worden. Weiter legt er Wert darauf, dass militärische Entscheide nicht politisiert würden. |
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