Zuckermonopol aufgehoben
Fijáte 207 vom 28. März 2000, Artikel 5, Seite 3
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Zuckermonopol aufgehoben
Guatemala, 26. März. Nachdem vor rund sechs Monaten die Einfuhrzölle für Milchprodukte abgeschafft wurden, ist nun der Zucker das zweite Produkte, das von Zöllen befreit wird. (Bisher musste für importierten Zucken 20% Zoll bezahlt werden. Auf dem internationalen Markt kostet der Zucker rund vier Mal weniger als in Guatemala.) Mit dieser Massnahme reagiert die Regierung auf eine überrissene Preiserhöhung, die von den guatemaltekischen Zuckerraffinerien Ende 1999 beschlossen wurde. Der im Abtreten begriffene Präsident Alvaro Arzú reagierte darauf sofort mit der Bewilligung einer einmaligen Importation von zehntausend Tonnen Zucker. Wirtschaftsminister Eduardo Weyermann betont, dass es mit der Aufhebung der Einfuhrzölle nicht darum gehe, die nationale Zuckerindustrie zu zerstören, sondern es sei ein Schritt Richtung wirtschaftlicher Öffnung des Landes. Ausserdem würden davon auch die KonsumentInnen profitieren. KritikerInnen dieser Massnahme argumentieren, dass es stimme, dass der Einkaufspreis des Zuckers, der Ende Jahr eingeführt wurde, günstig war. Die ganzen Transportkosten, um die Ware vom Hafen ins Landesinnere zu bringen sowie die gesetzlich vorgeschriebene Anreicherung mit Vitamin A habe jedoch dazu geführt, dass schlussendlich der Preis auf dem Verbrauchermarkt nicht mehr viel tiefer war, als derjenige des guatemaltekischen Zuckers. Die Guatemaltekische Handelskammer (CCG) hingegen begrüsst den Entscheid der Regierung. Sie sieht darin einen notwendigen Wettbewerbsanreiz für die nationale Industrie. Nach oben |
Die Vereinigung der Zuckerindustriellen (ASAZGUA) hat sich bisher nicht zur Abschaffung der Einfuhrzölle geäussert. Die insgesamt siebzehn Raffinerien vereinende ASAZGUA sei noch daran, zusammen mit ihren BeraterInnen und AnwältInnen die Auswirkungen der Massnahme zu analysieren, hiess es. |
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