200 Familien geräumt
Fijáte 203 vom 2. Feb. 2000, Artikel 12, Seite 6
Original-PDF 203 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 12 - 13 --- Nächstes Fijáte
200 Familien geräumt
Guatemala, 20. Januar. Die Familien hatten die Siedlung 'San Julián' in der Gemeinde Chinautla, Huehuetenango, aufgebaut, nachdem sie beim Hurrikan Mitch vor einem Jahr obdachlos wurden und vom zuständigen Friedensfonds (FONAPAZ) keine Unterstützung bekamen. Das Gelände, auf dem die Siedlung gebaut ist, gehörte der Nationalen Bank für Wohnungsbau (BANVI), und soll nun der Gemeinde übergeben werden. Nach der Räumung forderten die Familien eine Unterredung mit dem Bürgermeister von Chinautla, wurden jedoch von diesem nicht empfangen. Unklar ist, ob ein Legalisierungsprozess dieses Geländes zugunsten der Familien bereits eingeleitet wurde. Um dies Abzuklären wurde nun der guatemaltekische Wohnungsfond (FOGUAVI) eingeschaltet. Auch versuchen die Familien, mit Hilfe des Kongresses zu erreichen, dass sich das BANVI einverstanden erklärt, das Gelände direkt an sie abzugeben und nicht an die Gemeinde. William Mazariegos von der Front der ElendsviertelbewohnerInnen (FREPOGUA) protestierte gegen die Räumung. Es gehe nicht, politische Probleme auf eine gewaltsame Art zu lösen, vielmehr müsse das Problem grundsätzlich angegangen werden. Auch Mazariegos fordert Verhandlungen mit den zuständigen Stellen. Nach oben |
Unabhängig von diesen Ereignissen hat die Organisation ein Treffen mit den neuen Verantwortlichen für Wohnbau und Planung gefordert. Sie schlägt die Einsetzung einer Kommission vor, der nebst der Regierung und dem Privatsektor auch VertreterInnen der SiedlerInnen angehören. Die Arbeit des Wohnungsfonds (FOGUAVI) müsse analysiert und verbessert werden. FOGUAVI hat letztes Jahr mit einem Defizit von rund 200 Millionen Quetzales abgeschlossen, was ein grosser Teil des Budget 2000 dieser Institution ausmache. Viele angefangenen Projekte und Landtitelvergaben können so dieses Jahr mangels Finanzierung nicht weitergeführt werden, meinte Mazariegos. Der neue Minister für Verkehr, Kommunikation und öffentliche Bauten wird dazu aufgefordert, das Problem anders anzugehen als sein Vorgänger, ansonsten würden weiterhin einige wenige sich auf Kosten vieler anderer bereichern. |
Original-PDF 203 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 12 - 13 --- Nächstes Fijáte