Auflösung der Sozialfonds
Fijáte 215 vom 2. Aug. 2000, Artikel 4, Seite 4
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Auflösung der Sozialfonds
Guatemala, 28. Juli. Nun ist es soweit: Auf Drängen internationaler Finanzinsitutionen (u.a. der Weltbank in ihrem dritten Bericht über die Einhaltung der Friedensabkommen im Februar dieses Jahres) werden zehn der insgesamt vierzehn Sozialfonds aufgelöst bzw. in die verbleibenden vier integriert. Aristides Crespo, Direktor des Nationalen Friedensfonds (FONAPAZ), erläuterte die neue Aufteilung der Sozialfonds, gültig ab 2001: FONAPAZ ist zuständig für den Bau von Schulen, Gemeindezentren, Sportplätzen sowie für den kommunalen Wohnungsbau. Der Fonds für soziale Investition (FIS) kümmert sich um Elektrifizierung, Wasserversorgung, Bau von Latrinen, Einrichtung von Gesundheitszentren und produktive Projekte. Der Solidaritätsfonds fördert Projekte der Consejos de Desarrollo und das Sekretariat für soziale Entwicklung (SEDESOL) ist für urbanen Wohnungsbau zuständig und für die Förderung der familiären Ökonomie durch den Unterhalt der staatlich subventionierten Geschäfte für Basisprodukte (COPO). Der Nationale Fonds für Wohnungsbau (FOGUAVI) wird aufgeteilt zwischen FONAPAZ und SEDESOL, alle andern, wie z.B. der Indigene Entwicklungsfonds, werden aufgelöst. Das einzige, noch ungeklärte Detail ist laut Crespo die Verteilung der Gelder an die verbleibenden Fonds. Diese Strukturanpassung stösst auf Kritik, nicht zuletzt bei der Regierungspartei FRG. Ríos Montt setzt sich für die Beibehaltung des Indigenen Entwicklungsfonds ein; es sei nicht der richtige Moment für eine Schliessung der Fonds, da dadurch die begonnenen Arbeiten zunichte gemacht würden. Die Unionisten kritisieren, dass die vier verbleibenden Fonds in Zukunft frei über Millionensummen verfügen werden. Nach oben |
Gegen die Auflösung des Fonds für Wohnungsbau protestiert die Vereinigung der ElendsviertelbewohnerInnen (FREPOGUA). Die Friedensabkommen würden explizit eine Stärkung dieses Fonds empfehlen und von seiner Schliessung seien 1,5 Millionen Menschen betroffen, die in prekären Wohnverhältnissen leben, erklärte William Mazariegos von FREPOGUA. Die Organisation hat Präsident Portillo gebeten, die Entscheidung nochmals zu überdenken. |
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