Erdölabbau in Guatemala: Fortschritt versus Naturschutz
Fijáte 204 vom 16. Feb. 2000, Artikel 1, Seite 1
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Erdölabbau in Guatemala: Fortschritt versus Naturschutz
Am 25. November 1999 nützten AktivistInnen der guatemaltekischen Umweltschutzorganisation Madre Selva Nationalpark: Biosfera Maya
Innerhalb des Nationalparks gibt es vier Naturparks und drei Biotope, die nur im geringstmöglichen Ausmass genützt werden sollen. Nur ForscherInnen und teilweise TouristInnen dürfen sich dort aufhalten. Der grösste Teil aber wird als "Gebiet für verschiedenste Zwecke" bezeichnet. In diesen Zonen darf nur auf nachhaltige Weise - Aufforstungsprogramme, Kautschukproduktion Biotop: Laguna del TigreEine der Kernzonen ist das Biotop "Laguna del Tigre" mit über tausend tropischen Seen und dutzenden Flüssen, umgeben vom viel größeren Naturpark gleichen Namens. Fast das ganze Jahr über steht das Biotop unter Wasser, eine Tatsache, die es sehr anfällig für Umweltverschmutzungen in der Umgebung macht. 1993 wurde dieses Biotop in das RAMSAR Montreux-Register aufgenommen, in dem weltweit alle bedrohten Feuchtgebiete aufgelistet sind. Dieses Abkommen garantiert diesen Gebieten internationale Gelder für Überwachung, Erhaltung und Forschung. Acht Jahre vor dieser internationalen Anerkennung vergab 1985 die guatemaltekische Regierung, genauer gesagt das Ministerium für Energie und Bergbau Verschärft hat sich die Situation dann 1992, als die Regierung die Lizenz von Basic Resources auf fast 200.000 ha ausweitete, darin enthalten das ganze Biotop und mehr als die Hälfte des Naturparks. Das alles, obwohl das Gebiet international geschützt ist. Zwar wurde ein Umweltgutachten erstellt, das wiederum von der Umweltschutzkommission genehmigt wurde. Doch der inzwischen eingeführte Nationalrat für geschützte Gebiete (CONAP |
Ein inzwischen von der RAMSAR-Kommission vorgelegtes Gutachten kommt zu dem Schluss, daß sich der Abbau nur auf das anfangs kleine Gebiet beschränken sollte. Die Umweltauswirkungen sind leicht ersichtlichBei der Erdölförderung kommen auch immer Mengen an mit Öl verschmutzem Nach anfänglichen Plänen sollte die neue Pipeline entlang des schon existierenden Weges ins Biotop gebaut werden. Da dies einen ziemlichen Umweg bedeutet hätte, wurde stattdessen die direkte Linie gewählt und zusätzlich ein neuer 10 Meter breiter Weg an der Pipeline entlang gebaut. Dies brachte eine unkontrollierte Besiedlung dieses so sensiblen Ökosystems mit sich, zumindest 29 neue Dörfer und über 5.000 Menschen haben sich dort angesiedelt. Da sich der Großteil des Landes in Guatemala in Händen weniger Menschen befindet (2 % besitzen mehr als 67 % des Landes), ist Land Mangelware für den Großteil der Bevölkerung. Vor 30-40 Jahren war der Petén noch fast unbesiedelt, heute leben dort schon ca. 300.000 Menschen. Genau um diese Tendenz zu bekämpfen wurde der Nationalpark geschaffen, durch die sehr fragwürdige Politik der Regierung wird sie stattdessen nur gefördert. Unkontrollierte Abholzung und damit verbundene Erosion stellen eine grosse Gefahr für das Ökosystem Petén dar. Das Biotop Laguna del Tigre ist nur ein Beispiel, wie in Guatemala mit den wertvollsten Naturreserven umgegangen wird. Dabei fördert die Erdölproduktion keineswegs den Wohlstand der Bevölkerung, sondern nur die Gewinne der multinationalen Konzerne und füllt die Geldtaschen korrupter Politiker. Vor allem im Petén gibt es durch In den letzten Jahren haben sich aber eine Reihe von Umweltschutzorganisationen gegründet, um sich der Ausbeutung der multinationalen Konzerne entgegenzustellen. Das kann auch gefährlich sein, in einem Land, in dem selbst in Menschenrechtsfragen weitgehend Straffreiheit besteht, noch mehr natürlich in Umweltfragen. Guatemala ist noch weit weg vom Grundsatz, der in Wer mehr über das Biotop Laguna del Tigre wissen möchte: |
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