Umweltschutzorganisation Madre Selva: Das Gesetz wird mit Füssen getreten

Die folgende Presseerklärung der Umweltorganisation Madre Selva ist am 14. Januar in der Tageszeitung Prensa Libre erschienen:

Seit Februar 1993 arbeitet die Basic Company illegal im Gebiet des Nationalparkes Laguna de Tigre und verletzt damit die guatemaltekische Gesetzgebung. Hier einige Beispiele:

Im Artikel 44 der guatemaltekischen Verfassung heisst es:

"Das soziale Interesse geht über das persönliche Interesse". Der Naturpark Laguna de Tigre ist der grösste Nationalpark Guatemalas, er ist das grösste Feuchtigkeitsgebiet Zentralamerikas und ist nebst dem Amazonas das zweitgrösste Feuchtigkeitsgebiet der Erde. Wie ist es nun möglich, dass die guatemaltekische Regierung der Basic Company 55% dieses Parkes übergibt, deren Aktivitäten dem Land selber überhaupt nichts bringen. Welches Recht geht da vor, das soziale oder das persönliche?

Der Artikel 64 bezieht sich auf die Naturschätze und bezeichnet es von nationalem Interesse, diese zu Konservieren und zu Schützen. Es heisst weiter, dass der "Staat die Schaffung von Nationalpärken, Schutzgebieten und Refugien fördert und diese nicht veräussern kann". Veräussern bedeutet überschreiben, die Rechte über etwas abgeben. Wie ist es nun möglich, dass der Basic Company 55% des Parkes veräussert werden, nachdem im Jahre 1990 per Dekret die Laguna de Tigre als Kernzone des Schutzgebietes Biosfera Maya anerkannt wurde?

Im selben Dekret heisst es, vorrangiges Ziel sei "der Schutz der Umwelt". Nirgedwo heisst es, dass der Erdölabbau in der Kernzone erlaubt ist. Und trotzdem ist die Basic Company in der Kernzone aktiv.