Basic Resources und Regierung vor Gericht
Fijáte 218 vom 13. Sept. 2000, Artikel 6, Seite 5
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Basic Resources und Regierung vor Gericht
San José, Costa Rica, 1. Sept. Das Zentralamerikanische Wassergericht (Tribunal de Agua, TCA) verlangte von der guatemaltekischen Regierung, die Aktivitäten der Ölfirma Basic Resources im Nationalpark Laguna del Tigre im Petén zu stoppen. Weiter forderte es von der Anadarko Petroleum, der Besitzerin der Basic, eine Wiedergutmachung der von ihr angerichteten Schäden. Das Zentralamerikanische Wassergericht ist eine ethische Instanz, die keine juristische Macht besitzt und keine Strafen auferlegen kann. Seine Verurteilung ist moralischer Art und dient der Zivilgesellschaft als Druckmittel, um von ihren Regierungen Gerechtigkeit und den Schutz der natürlichen Ressourcen zu verlangen. Ende August behandelte das TCA insgesamt elf Fälle gegen zentralamerikanische Regierungen oder Firmen, die wegen Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung vor dieser Instanz angeklagt waren. Im Fall von Guatemala kam das Gericht zum Schluss, dass die Erdölförderung in der Laguna del Tigre ökologische Schäden verursacht, z.B. seismische Störungen, Kahlschlag der Wälder, saurer Regen etc. Das TCA berief sich bei ihrem Urteil auf technische Untersuchungen und Bodenproben, die in der Region gemacht wurden. Im Urteil hiess es auch, dass die Basic Resources als Teil der Wiedergutmachung die Bevölkerung umsiedeln muss, die durch ihre Industrie angezogen wurde und sich in geschützten Naturgebieten niedergelassen hat. Die Regierung wurde der Verletzung ihrer legalen, politischen und ethischen Verpflichtungen gegenüber dem guatemaltekischen Volk bezichtigt, sowie der Verletzung der Ramsar-Konvention, die zum Schutz der Feuchtgebiete verabschiedet wurde. Nach oben |
Die guatemaltekische Regierung und die Basic Resources erschienen nicht vor Gericht. Der Bevollmächtigte der Regierung, Carlos García Regas, verlangte eine Verschiebung des Prozesstermins, die Basic wünschte, das Urteil schriftlich zugestellt zu bekommen. Magaly Rey Rosa, Vertreterin der Umweltorganisation Madreselva, welche den Fall vor das Wassergericht brachte, zeigte sich erfreut über den Ausgang des Prozesses. "Der guatemaltekische Staat hat eine Verurteilung verdient, für seine Unfähigkeit, die Umweltzerstörung im Nationalpark Laguna del Tigre zu verhindern, erklärte sie. Der Umweltschützer und ehemalige Koordinator des Nationalen Umweltrates, Jorge Cabrera, drohte mit einer internationalen Kampagne, falls die Regierung nicht entsprechende Massnahmen ergreift. |
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