Die Industrie und das "Christkind" als Umweltproblem
Fijáte 256 vom 27. März 2002, Artikel 7, Seite 5
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Die Industrie und das "Christkind" als Umweltproblem
Guatemala, 13.März. Nach sich mehrenden Forderungen sowohl von Seiten der Bevölkerung als auch von Umweltschutzorganisationen, verkündet der Gesundheitsminister Mario Bolaños in der Tageszeitung La Hora die geplante "Sanktionierung von Industrieunternehmen, die Flüsse und Seen verseuchen". Um dann doch einmal mit der Erfüllung des Gesundheitskodexes zu beginnen, wird die Regierung eine entsprechende Verfahrensregelung verabschieden, die "die hohe Industrialisierung der ganzen Welt und unserer Länder" erforderlich macht. Im Departement El Progreso wurde bereits die starke Verschmutzung des Ríos Motagua publik gemacht, nachdem die Vergiftung von Menschen und Vieh massiv zugenommen hat. Währenddessen zeigen sich LehrerInnen in San Pedro La Laguna, Sololá, in der Öffentlichkeit besorgt um die Verschmutzung des Atitlán-Sees, die v.a. Konsequenz der zufliessenden Abwasser ist, die sowohl aus den umliegenden Restaurants und Hotels, als auch von den nahen Feldern stammen. In Chiquimula ist das Waschen der Kaffeebohnen Hauptursache für die Verschmutzung von Flüssen und Bächen, die mit zunehmender Entwaldung, Bodenerosion und Ablagerungen in den Abflussläufen einhergeht, während im Raum Izabal das Erdöl die Hauptursache für Gewässerverschmutzung ist. Hier hat sich die Bevölkerung und Umweltschutzverbände zusammengetan und fordern von der Regierung, der Erdölgesellschaft des Atlantiks S.A. das Explorations- und Explotationsrecht sofort aufzuheben. Dies im Bestreben,die katastrophalen Umweltfolgen der Petrolindustrie am Izabal-See und am Río Dulce einzudämmen. Aber auch "El Niño", regelmässiges Klimaphänomen, das in der Weihnachtszeit auftritt und vielleicht daher seinen Namen vom "Niño Jesus", dem Christkind hat, ist ein Thema, das die Regierung zwingt, schnellstmöglich Massnahmen zu ergreifen. Laut Untersuchungen des Gesundheitsministeriums droht die Gefahr, dass 13 Departements und 81 Gemeindebezirke in den nächsten zwei Jahren von starker Trockenheit betroffen sein werden. Dies äussert sich nicht nur im mangelndem Vorhandensein von Wasser für Landwirtschaft und Industrie, sondern auch darin, dass die Bevölkerung mit diversen Krankheiten und besonders mit Hunger zu kämpfen hätte. Nach oben |
Mit letzterem ist bereits die Region um Zacapa konfrontiert. Sowohl die langandauernde Trockenzeit, die für dieses Jahr erwartet wird, als auch die geringe Ernte und Produktion des letzten Jahres riefen bereits den FIS (sozialer Investitionsfond) auf den Plan, über den Nahrungsmittelrationen an die Bevölkerung verteilt werden, um einer Wiederholung der katastrophalen Situation Mitte des vergangenen Jahres vorzubeugen. |
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