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Millionenschieben - ein Sport für's Militär

Fijáte 256 vom 27. März 2002, Artikel 1, Seite 1

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Millionenschieben - ein Sport für's Militär

Die Angaben hinsichtlich der Haushaltsführung sind äußerst besorgniserregend, zeigen sie doch deutlich das Fehlen von Plänen, die Unbeständigkeit der Funktionäre, sowie die Fortdauer der Praxis, so viel wie möglich erst in den letzten Monaten des Jahres auszugeben. So geschehen im Sekretariat für Gemeindeorganisation, das in den ersten elf Monaten 3,2 Mio. pro Monat und im Dezember schließlich 18 Mio. Quetzales ausgab; hinsichtlich des Vorhabens der Bevölkerungsansiedlung wurden im Dezember 24 Mio. gegenüber jeweils durchschnittlich eine Million in den übrigen Monaten des Jahres investiert. Weitere Fälle, die größte Besorgnis erregt haben, waren der von VGFONAPAZNF (Nationaler Fond für den Frieden), der zwischen November und Dezember 225 Mio. Quetzales verbrauchte, gegenüber 144 Mio., die von Januar bis Oktober ausgegeben wurden oder der Indigenafonds VGFODIGUANF, der im Februar offiziell seine Funktion einstellte, aber im Dezember Ausgaben von 5 Mio. Quetzales verzeichnete.

Die Frage, die wir uns stellen, ist, was das Jahr 2002 wohl für uns bereithält, wenn Pläne des Verteidigungsministeriums vorliegen, nach denen eine Militäruniversität eingerichtet werden soll, die Ausrüstung modernisiert, seine Funktion neu definiert oder eine neue Doktrin geschaffen werden soll und dafür lediglich 1 Milliarde Quetzales zur Verfügung stehen. Wir sind davon überzeugt, dass die Exekutive sowie das Finanzministerium gezwungen sein werden, durch die gewohnten Überweisungen den Militäretat zu verdoppeln, falls das Verteidigungsministerium wie bisher weiter funktionieren soll, oder ihn gar zu verdreifachen, um die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. In beiden Fällen sind die Vorschläge und Empfehlungen der zivilen Gesellschaft nicht berücksichtigt.

Aufgrund der Anzeichen von VGKorruptionNF, die sich gegen Funktionäre der derzeitigen Regierung gewendet haben, beunruhigt uns das maßlose Ansteigen von fast 20% auf dem Konto der allgemeinen Dienste des Präsidentenamtes der Republik oder die 2 Mio. extra auf dem Konto, das privaten Angelegenheiten der Präsidentschaft der Republik vorbehalten ist.

Die Abteilungen, die mit der Bewilligung des aktuellen Jahresetats den größten Haushaltsschaden erleiden, sind: der VGOberste GerichtshofNF (CSJ) mit fast 100 Mio., das Sekretariat der Gemeindeorganisation mit 13 Mio. und der Solidaritätsfond für die Gemeindeentwicklung mit 50 Mio. Quetzales an Kürzungen, sowie FONAPAZ mit 140 Mio., der VGFISNF (Fonds für soziale Investitionen) mit 125 Mio. und FODIGUA mit 9 Millionen Quetzales weniger. Diese Kürzungen haben zur Folge, dass die genannten und auch andere Institutionen wohl kaum das ganze Jahr über angemessen ihren Dienst erfüllen können.

Ein weiterer Fall größter Besorgnis stellt die Haushaltskürzung der VGUSACNF (Universidad San Carlos) um 80 Millionen Quetzales dar.

Es scheint, dass es sich mit dieser Haushaltsverabschiedung um einen Akt der Bestrafung derjenigen Institutionen oder Abteilungen handelt, die es gewagt haben, sich gegen die totalitäre Politik der FRG zu stellen.

Die Haushaltsführung während des ersten Monats des Jahres 2002

Man hat im verabschiedeten Haushaltsplan für 2002 entdeckt, dass der Etat des Militärs sich auf verschiedene staatliche Abteilungen verteilt, in denen keinerlei Vermerke über die Einnahmen dieser Institution durch verschiedene Investitionen in private Unternehmen oder durch Leihgaben gemacht werden.

Im Januar wurde keinerlei "Überweisung" getätigt, ein Punkt, den wir als positiv bewerten und als Resultat dessen sehen, dass durch den öffentlichen Druck und die Anzeigen im Laufe des vergangenen Jahres erreicht wurde. Aber auch das bevorstehende Treffen der Konsultivgruppe, die am 11. und 12. Februar in VGWashingtonNF den schlechten Umgang mit dem Haushalt heftig diskutierte, spielt eine Rolle.

Dennoch wird sich voraussichtlich auch in Zukunft nichts an der Tatsache solcher Überweisungsserien ändern, die, wie beschrieben, das Militär zur Erreichung seiner Ziele benötigt.

Eine normale Situation sähe so aus, dass jede Institution jeden Monat durchschnittlich 8, 33% des bewilligten Budgets ausgibt. Im Januar hat das Nationale Verteidigungsministerium 8,55%, der Generalstab (EMP) 13,53 % und das Verwaltungssekretariat (SAAS) 10,84% verbraucht. In den ersten beiden Fällen kann man bereits feststellen, dass sie im Laufe des Jahres mehr wirtschaftliche Mittel brauchen werden, sollten sie weiterhin in solchen Mengen ihre Ausgaben tätigen. Im Fall der SAAS ist der Anteil eher verständlich, da diese Einrichtung den Generalstab ersetzen soll, logischerweise sollten entsprechend von diesem die Mittel an das Sekretariat übertragen werden.


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