Kinderpornographie - auch ein Thema in Guatemala
Fijáte 256 vom 27. März 2002, Artikel 6, Seite 5
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Kinderpornographie - auch ein Thema in Guatemala
Guatemala, 16. März. "Zentralamerika hat sich in die verletzlichste Region hinsichtlich der Kinder- und Jugendpornographie, des Sextourismus, des Handels und der Prostitution von Jungen, Mädchen und Jugendlichen gewandelt, wobei diese Delikte, ausser in Costa Rica, noch nicht als solche gehandhabt werden," so ein Sprecher der Kinderschutzgesellschaft Pronice (Gesellschaft Pro Jungen und Mädchen in Zentralamerika). Neben Jobangeboten für junge Mädchen als "Assistentinnen von ReiseleiterInnen" mit Dollargehältern, gehört das Internet zum Usus dieses Dienstleistungssektors auch in Guatemala. Viele Porno-Webseiten, auf denen guatemaltekische Mädchen und Jungen in eindeutigen Positionen und Situationen mit Erwachsenen zu sehen sind, stehen oft nur vorübergehend im Netz und der Zugang ist meist gratis. Dies erschwert eine tiefer greifende Untersuchung hinsichtlich der Umstände und v.a. der Verantwortlichen dieser Webseiten. Eine weitere anonyme Zugangsmöglichkeit für die Vermarktung und den Austausch von kinderpornographischem Material bieten die Chatrooms im Internet, für die der/die NutzerIn lediglich Netzanschluss sowie einen fiktiven Namen benötigt. Mitte dieses Monats war Guatemala wenigstens in Kanada in den Schlagzeilen: ein 50-jähriger Kanadier muss sich wegen Besitz, Vertrieb und Import von Kinderpornographie vor Gericht verantworten, dessen Auftauchen in seinem Haus ihn bereits im letzten Jahr in Untersuchungshaft brachte. Der Mann aus Calgary im kanadischen Bundesstaat Alberta arbeitete zunächst bei der Erdölgesellschaft Amaco Canada, bevor er als evangelikaler Missionar in ein bisher noch nicht identifiziertes Dorf im guatemaltekischen Hochland kam, wo er eine Grundschule unterstützte. Laut der Untersuchungsergebnisse haben pädophile KanadierInnen Patenschaften für die Schulkinder übernommen und erhielten im Gegenzug pornographische Fotos der Kinder, vom Angeklagten gemacht. Casa Alianza, eine Organisation für die Rechte der Mädchen und Jungen auf der Straße in Mexico und Zentralamerika, beendet gerade eine Untersuchung, deren Resultat dafür spricht, dass dieser "kanadische" Fall kein einzelner ist, sondern in ganz Zentralamerika pornographisches Material mit Mädchen und Jungen produziert wird. Der vorliegende Fall aus Kanada ist jedoch wohl der erste in diesem Zusammenhang, in dem ein Ausländer in seinem eigenen Land angeklagt wird, und in dem die Opfer des Verbrechens als GuatemaltekInnen identifiziert werden konnten. Nach oben |
Zum Gedenken an Nahamán Carmona, einem 13-jährigen Strassenjungen, der vor zwölf Jahren an den Folgen polizeilicher Gewaltanwendung starb, da er sich der willkürlichen Vorgehensweise der "Rechtshüter" widersetzte und damit deren Wut provozierte, beantragt Casa Alianza, den 14.März zum Tag der Würde der Kinder zu ernennen. |
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