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Die Bedingungen der Konsultivgruppe

Fijáte 254 vom 27. Feb. 2002, Artikel 2, Seite 3

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Die Bedingungen der Konsultivgruppe

"Am Ende des Treffens der Konsultivgruppe ist einiges klargeworden: Guatemala schafft es immer noch, das Interesse der internationalen Gemeinschaft auf sich zu lenken, (auch wenn sich im Moment die ganze Welt nach Afghanistan dreht und dort alle am Wiederaufbau helfen wollen). Die internationale Gemeinschaft anerkennt die Friedensabkommen als nationales Programm. Es hat sich auch gezeigt, dass die Konsultivgruppe einen Einfluss auf die guatemaltekische Regierung hat und dass diese ihren Ruf bewahren will.

Nicht ganz klar ist, ob die Konsultivgruppe tatsächlich glaubt, was die guatemaltekische Regierung ihr vormacht. Die VGWeltbankNF z.B. scheint die Idee eines Transparenz-Programmes ernst zu nehmen, mit dem die Regierung einerseits den Kampf gegen die Korruption führen und andererseits beweisen will, wie sehr das Land dem Privatsektor ausgeliefert ist. Die harsche Kritik an der Erhöhung des Militärbudgets und den VGMenschenrechtsverletzungenNF beweist wiederum, dass die Konsultivgruppe der Regierung nicht alles durchgehen lässt.

Unklar ist, ob diese Übung wirklich der Beginn eines nationalen Dialogs ist. Wer weiss, ob man in Guatemala fähig ist, sich ebenso 'zivilisiert' zu benehmen, wenn kein so illustres Publikum zugegen ist wie in Washington."

Alle in Washington Anwesenden waren sich einig, dass den Friedensabkommen Priorität eingeräumt werden müsse. Für VGMiguel Angel SandovalNF, Vertreter der VGURNGNF während den Friedensverhandlungen, ist die Tatsache, dass die internationale Gemeinschaft die Regierung mit der Umsetzung der Abkommen unter Druck setzt, ein positives Zeichen. Jetzt oder nie müssten die Abkommen umgesetzt werden, weil in ein paar Monaten der Wahlkampf beginnt und das Thema wieder vom Tische verschwindet, meinte Sandoval.

Weniger optimistisch ist Manuel Conde, der während der Regierungszeit von Jorge Elias Serrano an den Friedensverhandlungen teilnahm. All die Versprechen bezüglich der Friedensabkommen seien Teil des Diskurses von Portillo, um das Wohlwollen der internationalen Gemeinschaft zu gewinnen. Genauso sei es auch an den früheren Treffen gewesen. Doch sei keine materielle Verbesserung für die Mehrheit der Bevölkerung spürbar gewesen. "Einzig die internationale Gemeinschaft glaubt noch immer an die Friedensabkommen, deshalb fühlt sie sich verpflichtet, immer wieder Geld für deren Umsetzung zu spenden", meinte Conde.


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