Budget 2002: Frauen benachteiligt
Fijáte 251 vom 26. Dez. 2001, Artikel 3, Seite 3
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Budget 2002: Frauen benachteiligt
Guatemala, 12. Dez. Speziell auf die Bedürfnisse von Frauen ausgerichtete staatliche Programme erhalten nicht einmal 0,5% des jährlichen Haushaltbudgets. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des UNO-Entwicklungsprogramms (PNUD) mit dem Titel "Die Kosten der humanitären Entwicklung 2001". Zwar hätten im Jahr 2000 die staatlichen Institutionen auf Mädchen und Frauen ausgerichtete Programme durchgeführt. Doch sei die Frau in diesen Programmen exklusiv auf ihre Rolle als Mutter reduziert und ihren Aktionsraum auf die Familie und den Haushalt limitiert worden. Die Projekte des Gesundheitsministeriums würden zwar unter dem Namen 'integrale Gesundheit der Frau' laufen, doch seien sie in erster Linie auf die Mutterschaft ausgerichtet und nicht auf die unterschiedlichen Gesundheitsrisiken, denen eine Frau im Laufe ihres Lebens begegnet, kritisiert die Studie. Etwas ähnliches wird beobachtet bei den Bemühungen des Staates, die Konvention über die Eliminierung jeglicher Form von Gewalt gegen Frauen (CEDAW) zu verbreiten und umzusetzen. Die Defensoría de la Mujer Indígena, die sich für die Rechte der indigenen Frauen einsetzt, erhält z. B. nur 0.09% des Budgets für ausführende Sekretariate und Zweigstellen. Dies macht es der Institution fast unmöglich, ihren Auftrag zu erfüllen. Nach oben |
Zum Schluss verweist die PNUD-Studie darauf, dass in andern Ländern sogenannte "Genderbudgets" erstellt wurden, die genau untersuchen, welche öffentlichen Gelder wem zu Gute kommen. (Zum Beispiel profitieren mehrheitlich Männer vom Bau eines Fussballstadions oder einer Universität, sind sie es doch, die sich traditionellerweise an diesen Orten aufhalten.) Mit dem Blick auf Gender Veränderungen im Haushaltsbudget eines Landes durchzusetzen, setze politischen Willen der Behörden voraus, Transparenz und die Beteiligung von Frauen an diesen Prozessen, schliesst die Studie. |
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