Gesundheitswesen: mehr Geld, aber mangelhaft
Fijáte 250 vom 12. Dez. 2001, Artikel 1, Seite 1
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Gesundheitswesen: mehr Geld, aber mangelhaft
Zwar erhält das
Der folgende Artikel erschien am 26. Oktober im Kürzlich machten ÄrztInnen und Krankenpflegepersonal des Hospital Roosevelt, eines der grössten im Land, publik, dass es in neun der insgesamt dreizehn Operationssälen des Spitals keine Klimaanlage gibt (nie gegeben hat). Dies erschwere die medizinische Arbeit während der Operation und gefährde die José Bethancourt, Direktor des Regionalspitals in Diese Aussagen sind Beispiele für die mangelhaften Bedingungen, unter denen viele staatliche Gesundheitseinrichtungen arbeiten, vor allem in ländlichen Gebieten. Dort ist es oft nicht möglich, eine gute Betreuung zu bieten, geschweige denn, die Arbeit und das Angebot auszudehnen. Laut einem Bericht des Die vier Hauptursachen für oft tödlich endende Krankheiten wären präventiv heilbar: Dehydrierung (zu wenig Flüssigkeit im Körper), Durchfall, Dies, obwohl frühere Regierungen einiges unternommen haben, um das Gesundheitswesen zu verbessern. Als Ergebnis der Eine der Strategien, um die Betreuung zu verbessern, ist die Dezentralisierung und Modernisierung des Gesundheitswesens, mit der in den letzten Jahren begonnen wurde. Während der Regierung von Giovany Salazar von der Vereinigung für das Gesundheitswesen in den Gemeinden Aber auch die SIAS leiden unter Geld- und Personalmangel: Laut Salazar verfügen sie über einen Arzt oder eine Ärztin pro 10'000 EinwohnerInnen und über ein Budget von jährlich 5 US-$ pro PatientIn. Damit könnten sie gerade mal Medikamente wie Aspirin und Amphetamine kaufen, für die Behandlung von chronischen Krankheiten reiche dies aber nicht aus. Laut UNPD deckten die Programme von SIAS im Jahre 1998 rund 2,5 Mio. Personen mit medizinischer Grundversorgung ein. Salazar lobt auch das Projekt der Regierung |
Am 28. September 2001 wurde dieses Programm in sieben Gemeinden im Departement Viele Menschen sterben in Guatemala an Krankheiten, die hätten verhindert werden können. Deshalb ist auch eine der grössten Kritiken am bestehenden Gesundheitssystem, dass zuviel in die Heilung und zuwenig in die Prävention investiert wird. Carlos Gehlert Matto, Gesundheitsminister während der christdemokratischen Regierung von Laut Gehlert Matta betrug die Als weiteren Erfolg nennt Gehlert Matta, dass seit zehn Jahren kein Fall von Poliomyelitis (Kinderlähmung) und seit drei Jahren kein Fall von Masern aufgetreten ist. Für Giovany Salazar ist verständlich, dass angesichts der vielen kranken Personen im Land als erstes in die Heilung investiert wird. Mittelfristig müsse aber auf beide Bereiche gesetzt werden, um langfristig vor allem in der Prävention arbeiten zu können. Überhaupt müsse zuerst einmal von der nationalen Realität ausgegangen werden, erklärte Salazar. Guatemala sei ein wirtschaftlich schwaches Land. Es sei schwierig, über den Vorteil präventiver bzw. kurativer Medizin zu diskutieren, solange sich die sozioökonomischen Bedingungen in Sachen wie Unterernährung, Parasiten, Verschmutzung und anderen Mängeln ausdrückten, meinte er. Diese Ansicht teilt auch Gehlert Matta: Die Krankheiten seien immer ein Spiegel der wirtschaftlichen und sozialen Situation eines Landes. Die Regierungen müssten sich halt entscheiden, in was sie investieren wollen, ob ins In diesem Zusammenhang erwähnt Matta auch das traditionelle Wissen der Mayas über Heilpflanzen. "Man muss auch diese Heilmethode anerkennen und nicht einfach nur das Gesundheitsbudget erhöhen." Eine weitere Möglichkeit sieht der ehemalige Gesundheitsminister in der besseren Ausbildung und Anerkennung der sog. "GesundheitstechnikerInnen" (Leute mit einer zweijährigen Ausbildung, die Krankheiten ersten Grades diagnostizieren und behandeln dürfen). Während der 80er Jahre sind viele dieser GesundheitstechnikerInnen verschwunden oder wurden umgebracht. Ihre Arbeit bestand darin, die Leute zu organisieren, sie über die Prävention einfacher Krankheiten aufzuklären und sie darin zu ermutigen, sich für die Verbesserung ihrer Situation einzusetzen. Diese Art von Arbeit war während des Krieges nicht gerne gesehen und wurde mit der In einem sind sich die Fachleute einig: Um wirklich eine Verbesserung im Gesundheitswesen Guatemalas zu erreichen, muss die |
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