Müttersterblichkeit
Fijáte 228 vom 7. Feb. 2001, Artikel 12, Seite 4
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Müttersterblichkeit
(26.01.) Die fehlende Entscheidungsfreiheit der Frau über ihre Fortpflanzung, die fehlende Bildung und Sexualaufklärung, sowie geringe Zugangsmöglichkeiten zu Gesundheitsmaßnahmen sind Folgen der Ungleichbehandlung der Frauen, berichtete Rosalina Tuyuc von der Witwenorganisation CONAVIGUA. Fehlende ökonomische, soziale und kulturelle Initiativen der Politik zur Förderung der integralen Entwicklung der Frau seien Schuld daran, dass die Müttersterblichkeitsrate in den ländlichen Gebieten immer mehr zunehme. Die meisten Frauen auf dem Land hätten durchschnittlich zehn Kinder mit einem Altersunterschied von 9 bis maximal 18 Monaten; die Programme zur Familienplanung würden aus religiösen Gründen und aus Angst vor Sanktionen seitens der Männer nicht angenommen. Tuyuc ergänzte, es sei nichts Aussergewöhnliches, ein 14jähriges Mädchen im 7. Monat schwanger zu sehen, und schrieb das den fehlenden Aufklärungsprogrammen und dem ungenügenden Gesundheitssystem zu. Laut der im Jahr 2000 veröffentlichten Untersuchung zur Situation von Müttern und deren Kindern könnte der Tod vieler Frauen verhindert werden: Die statistischen Daten zeigen, dass 40% der Frauen an Blutungen während und nach der Geburt sterben, 21% durch Komplikationen bei einer Abtreibung und 39% an Infektionen. In diesem Zusammenhang erwähnte Thelma Duarte von APROFAM, dass sie im vergangenen Jahr von mehr als 700.000 Frauen aufgesucht worden seien, von denen 42% Informationen zu Geburtenkontrolle und Verhütungsmethoden erbaten, obwohl dieses Thema in der guatemaltekischen Gesellschaft als Tabu gehandelt werde. Das Gesundheitsministerium reagierte am 26. 01. auf diese Vorwürfe mit einer Veröffentlichung seiner Pläne zur Senkung der Mütter- und Kindersterblichkeit. Nach oben |
Teil des Gesundheitsprogramms seien permanente spezielle Kampagnen zur Bekämpfung der Krankheiten und der Sterblichkeitsrate von Frauen, wofür es notwendig sei, gynäkologische Behandlungsmöglichkeiten flächendeckender anzubieten. Eingeschlossen seien auch Verbesserungsvorschläge für die Akzeptanz von Familienplanung, die z.B. beinhalten, den Müttern die ideale Anzahl von Kindern nahe zu bringen und Jugendliche dahingehend zu beraten, dass sie frühestens mit 21 Jahren den Nachwuchs planen. |
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