Gesund wird davon niemand
Fijáte 225 vom 20. Dez. 2000, Artikel 8, Seite 4
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Gesund wird davon niemand
Guatemala, 16. Dezember. Die Angriffe gegen die rund 450 kubanischen ÄrztInnen gehen weiter. Begonnen hatte es damit, dass die guatemaltekische Ärztekammer verlangte, dass die seit dem Hurrikan Mitch in Guatemala arbeitenden KubanerInnen einen Beitrag an den Berufsverband bezahlen. Nun erhielten die kubanischen ÄrztInnen Todesdrohungen von einer sog. 'Antikommunistischen Geheimarmee'. In dem Brief hiess es, die KubanerInnen "sind hier, um die totalitären Ideen Castros zu verbreiten". Zwei Tage später war ihr Haus im Quiché mit Inschriften bemalt wie "Hier werdet ihr sterben". In einem Brief an ihren "Querido Comandante" bestärkten die ÄrztInnen ihren Wunsch, in Guatemala zu bleiben: "Niemand und nichts bringt uns hier weg!". Gleichzeititg drohten die guatemaltekischen ÄrztInnen mit einem Streik, falls das Gesundheitsministerium ihreForderung nach einer Gehaltserhöhungs von 300% nicht erfülle. Der Gesundheitsminister, Mario Bolaños, schlug eine Gehaltserhöhung von höchstens 15% vor. Die Nationalversammlung des Gesundheitspersonals erklärte darauf Bolaños zur 'Persona non grata' und forderte seinen Rücktritt. Bolaños drohte mit einer Klage gegen fünf Ärzte dieses Verbandes. Nach oben |
Präsident Portillo reagierte darauf nicht gerade diplomatisch. Er fürchte sich nicht vor einem Streik der guatemaltekischen ÄrztInnen, schliesslich seien da ja immer noch die KubanerInnen, meinte er gegenüber der Presse. Nun scheint es doch zu einer Einigung gekommen zu sein. Bolaños sprach von einer Lösung, von der das Volk und die ÄrztInnen profitieren würden. Genaueres wollte er dazu nicht sagen, das überlasse er den ÄrztInnen, meinte er. |
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