Die Verbrennung der Teufel
Fijáte 225 vom 20. Dez. 2000, Artikel 11, Seite 5
Original-PDF 225 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 12 - 13 - 14 --- Nächstes Fijáte
Die Verbrennung der Teufel
Guatemala, 7. Dezember. Jedes Jahr an diesem Tag um Punkt sechs Uhr abends findet die traditionelle Quema del Diablo (Verbrennung des Teufels) statt. Dieser Brauch hat spanische Wurzeln und seine Herkunft war die Austreibung des Bösen und die Läuterung der heiligen Maria. Früher wurde der Brauch zelebriert, indem die Leute Fakeln auf die Strassen stellten, um die Prozession anlässlich von Maria Empfängnis zu beleuchten. Heute wird der Brauch begangen, indem die Leute den während des Jahres angesammelten Müll auf der Strasse verbrennen. Nicht selten werden dabei auch das Haus selber oder die umstehenden Fahrzeuge abgefackelt. Hauptsache, der Teufel wird mit viel Feuer und Knallkörpern vertrieben. Was liegt näher, als an diesem Tag auch das Böse aus den korrupten guatemaltekischen Institutionen zu vertreiben und die Teufel des Kongresses zu verbrennen? Das Movimiento Ciudadano, der Zusammenschluss der Volksorganisationen, die in den letzten Wochen zu den allwöchentlichen Demonstrationen vor dem Kongress aufgerufen hatten, ergriff diese Gelegenheit. Pappfiguren mit den Gesichtszügen der 22 FRG-Abgeordneten, die wegen der Fälschung des Alkoholgesetzes angeklagt sind, wurden verbrannt. In weniger als fünf Minuten zerfielen die Figuren von Ríos Montt, Mario Rivera, Zulema Paz und anderen zu Asche. Nach oben |
Mit dieser symbolischen Geste beendete das Movimiento Ciudadano seine diesjährigen Aktivitäten, versicherte aber gleichzeitig, dass es seine Proteste im Januar 2001 wieder aufnehmen werde. |
Original-PDF 225 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 12 - 13 - 14 --- Nächstes Fijáte