Umweltministerium eingerichtet
Fijáte 226 vom 10. Jan. 2001, Artikel 2, Seite 2
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Umweltministerium eingerichtet
Guatemala, 2. Januar. Nicht unerwartet wurde Haroldo Quej Chen zum Chef des neugegründeten Umweltministeriums ernannt. Nicht unerwartet deshalb, weil er bereits Verantwortlicher des Sekretariats für Umwelt und Naturressourcen war, das Präsident Portillo zu Beginn seiner Regierungzeit gegründet hatte. Ausserdem gehört er dem Vorstand der Republikanischen Front Guatemalas (FRG) an. Die Ziele des neuen Ministeriums würden sich nach dem ebenfalls erst letztes Jahr durch Portillo festgelegten Sozialplan richten, erklärte Quej Chen. Ins neue Ministerium eingegliedert werden sollen die Nationale Umweltkommission (CONAMA) und der Guatemaltekische Umweltfonds (FOGUAMA). Autonom bleibt der Nationale Rat für geschützte Gebiete (CONAP). Dass ein solches Ministerium eingerichtet wird, ist erfreulich, aber nicht weiter aufregend. Interessant hingegen sind die Argumentationen der GegnerInnen des neuen Ministeriums. Ein Beweis dafür, dass auf dem Gebiet Umweltschutz noch viel Bewusstseinsarbeit geleistet werden muss. Ein Argument der GegnerInnen ist, dass die ökonomische Situation des Landes nicht so gut sei, dass es sich ein Umweltministerium leisten könne. Es gäbe Wichtigeres zu tun, zum Beispiel in den Bereichen Gesundheit und Erziehung. Nach oben |
Ein anderes ist, dass sich Guatemala in Sachen Umweltschutz in einem Teufelskreis befände. Die Leute seien zu arm, um sich Gas zu kaufen, deshalb würden sie die Wälder abholzen. Auf einen (zynischen) Nenner gebracht: Die Armen sind schuld an der Umweltzerstörung. Als drittes Argument werfen sie die Frage auf, ob es sich lohne, heute ein Umweltministerium zu gründen, wenn schon in den vergangenen 20 Jahren nichts in diese Richtung getan wurde. In einem immerhin sind sich GegnerInnen und BefürworterInnen einig: Das Umweltministerium muss in enger Zusammenarbeit stehen mit allen andern Ministerien. Es nützt nämlich nichts, wenn Umweltgesetze eingeführt werden, die von niemandem eingehalten werden und deren Übertreten straflos bleibt. |
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