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"Natürliche Krankheitserreger": Feuer, Wasser, Luft

Fijáte 282 vom 9. April 2003, Artikel 11, Seite 6

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"Natürliche Krankheitserreger": Feuer, Wasser, Luft

Jedoch auch ohne die Brände ist eine grundsätzliche nationale Forstpolitik dringend von Nöten: Zum generellen Bevölkerungswachstum, das die Verschiebung der Waldgrenzen zu Gunsten eines erweiterten Kulturlandes mit sich bringt gesellt sich die steigende Arbeitslosigkeit aufgrund der Schliessung nicht mehr rentabler Kaffeefincas an der Küste. Nun versuchen die Leute mit dem Verkauf von Feuerholz sich über Wasser zu halten. Aspekte wie Biodiversität, Nachhaltigkeit oder gar Aufforstungsprogramme bleiben dabei aussen vor. Die Folgen davon sind momentan v.a. im Hochland zu spüren: es herrscht akuter Wassermangel. Unsachgemässer Umgang in den regenreichen Wintern, keine Pflege der Quellen, unkontrollierte Flussabzweigungen zur Feldbewässerung und starke Verschmutzung durch Industrie und Haushalte ­ von den 331 Munizipien wenden lediglich 15 irgendeine Behandlungsform der Abwasser an, die übrigen leiten diese ungeklärt zurück ­ tragen das Ihre zur VGKatastropheNF bei. Diese verschlimmert sich durch die jährlich drastischer werdenden Sommer, die die Quellen und Flüsse austrocknen lassen. Allein an der Pazifikküste ist heuer ein Rückgang des "blauen Goldes" um 45% zu verzeichnen. Zudem wird erwartet, dass der Winter in diesem Jahr einen Monat länger auf sich warten lässt, ein Fiasko für die Landwirtschaft, die schon durch die schlechten Verteilung von Düngemitteln und dem schwierigen Zugang zu Krediten gebeutelt ist. In VGZacapaNF schritt man bereits zur Tat: die Versorgung der Haushalte mit Rohrleitungswasser wurde auf täglich 2 Stunden rationalisiert ­ im Vergleich zu anderen Gebieten noch ein Luxus! ­ wer beim "Missbrauch" erwischt wird, den erwartet ein Bussgeld von Q 150 (ca. US$ 19). Doch auch dieses hilft nicht gegen Mangelerkrankungen und Verdursten oder Gastroenteritis und Ruhr durch verschmutztes Wasser. Der Sommer an der Atlantikküste bringt ganz anderes mit sich: Die dortigen heftigen Regengüsse, vereint mit hohen Temperaturen, stellen die besten Bedingungen für Mücken aller Art, u.a. auch jene, die das Dengue-Fieber verbreiten, an dem in diesen Tagen bereits ein 6 Monate altes Baby gestorben ist. Doch damit nicht genug. Die für diese Jahreszeit ebenfalls typischen Orkane hinterliessen allerorts Verwüstungen: umgestürzte Bäume und Strommasten, abgedeckte Wohnhäuser und Schulen sowie zerstörte Feldanpflanzungen. Atemwegsbeschwerden und Fieber bei Kindern gehören landläufig dazu. Bleibt zu hoffen, dass die Projekte jenes MARN-Seminars zum einen umgesetzt, zum anderen schnelle und nachhaltige Wirkung zeigen.


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