Hoher Militär sagt gegen Ríos Montt aus

Guatemala, 22. Nov. "Krieg ist Krieg und Krieg ist immer schmutzig", waren die Worte des pensionierten General Horacio Egberto Maldonando Schaad, von der Vereinigung Gerechtigkeit und Versöhnung (AJR) wegen Völkermord angeklagt.

Maldonado Schaad war Mitglied der am 23. März 1982 gegründeten Militärjunta währen der Regierung des heutigen Kongresspräsidenten Efraín Ríos Montt. Diese beiden, sowie Francisco Luis Gordillo Martínez, Oscar Humberto Mejía Godoy und Héctor Mario López Fuentes sind angeklagt, für diverse im Jahre 1982 begangenen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschheit verantwortlich zu sein.

Die Klage gegen die genannten Militärs wurde im Juni dieses Jahres von den in der AJR zusammengeschlossenen Indígenagemeinden präsentiert. Im Mai 2000 reichte die selbe Organisation eine Klage gegen Romeo Lucas García und seine ehemalige Militärführung ein.

Die Staatsanwaltschaft hat die Aussagen fast aller ZeugInnen im Fall Lucas García aufgenommen, in Kürze werden auch die Anhörungen im Fall Ríos Montt beendet sein. Obwohl sich Maldonado Schaad freiwillig zu einer Aussage vor dem zuständigen Staatsanwalt, Mario Leal, gemeldet hat, wird er im Rahmen der laufenden Untersuchung noch einmal offi- ziell vorgeladen werden.

Die AJR hofft, dass andere Angeklagte dem Beispiel des Generals folgen werden und bei den Untersuchungen kooperieren. Der Präsident der AJR, Anselmo Roldan Aguilar, erklärte: "Es ist für uns eine grosse Befriedigung, immerhin hat es ein hoher Militär für notwendig befunden, auf unsere Anklage zu reagieren. Es ist ein Zeichen dafür, dass der Staat auf solche Verbrechen reagieren muss und den Opfern Gerechtigkeit zukommen lässt. Es ist ein Schritt in eine Zukunft ohne Straflosigkeit und wir hoffen, dass die Staatsanwaltschaft in ihren Untersuchungen ebenfalls dieses Ziel verfolgt, damit die Schuldigen vor Gericht kommen und sich der Rechtsstaat in unserem Land durchsetzt."