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Die sichere Hölle

Fijáte 263 vom 3. Juli 2002, Artikel 8, Seite 5

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Die sichere Hölle

Weder der Präsidialdirektor noch die Nationale Zivilpolizei VGPNCNF fühlen sich in der Lage, die Sicherheit der Gefängnisse zu garantieren. "Wir können nicht sagen, dass es nicht noch einmal zu einer Flucht kommen wird, aber die Risiken vermindern sich,", so ein Sprecher der PNC.

Staatsanwalt Alfredo Vásquez Menéndez lässt sich derweil auf eine Auseinandersetzung ein, da das Berufungesgericht das gefällte Urteil annulliert hat, in dem die angeklagten Wächter der Kollaboration mit den 78 geflüchteten Insassen im letzten Jahr verurteilt worden waren. Die Strafen von fünf Jahren Gefängnis für den Direktor, dessen Vertreter und den Schlüsselwächter jener Haftanstalt, seien sehr gering und könnten mit fünf Quetzales pro Tag Haft verhindert werden - das wären um die sechs Tausend Quetzales. Deswegen fordert der Anwalt eine Neuaufnahme des Falles.

Darum, in das neu erbaute und entsprechend 'sichere' Gefängnis verlegt zu werden, baten Untersuchungsgefangene in VGSololáNF. Ihre Bitte begründen sie mit den miserablen Haftbedingungen, denen sie zur Zeit ausgesetzt sind: Nur einmal pro Woche Hofspaziergang, kleine Räume, in denen sie zu zweit eine Pritsche teilen, während immer noch Häftlinge am Boden schlafen müssen. Auch die sanitären Einrichtungen seien absolut prekär. Die Untersuchungsgefangenen seien sich bewusst, dass ihre Bewegungsfreiheit im Gefängnis eingeschränkt sei, doch diese Zustände seien unter der Würde eines jeden Menschen, protestierten sie. Der Gefängnisdirektor bat die Gefangenen um 'etwas Geduld' bis auch die Strasse, die zum neuen Gefängnis führt, asphaltiert sei.


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