Protestwochen im ganzen Land

Guatemala, 21. Aug. Im vergangenen Monat haben unterschiedliche Berufs- und Bevölkerungsgruppen durch Streik und Demonstrationen ihre Unzufriedenheit mit der Regierung zum Ausdruck gebracht. Da sind zum einen die BäuerInnen, die ihre Proteste weitergeführt bzw. wieder aufgenommen haben, nachdem die Regierung erwartungsgemäss nicht auf ihr Ultimatum eingegangen ist. Am 21. August hielten mehr als 30'000 BäuerInnen die strategisch wichtigsten Verkehrspunkte des Landes besetzt. Dies soll nur der Beginn ihrer neuen Protestaktionen sein, verkünden SprecherInnen der verschiedenen BäuerInnenorganisationen.

Anfang August traten in der Hauptstadt 160 ÄrztInnen des staatlichen Spitals San Juan de Díos in den Streik und forderten die Auszahlung der bereits im Jahr 2001 mit dem Gesundheitsministerium ausgehandelten 20%-igen Gehaltserhöhung. Weiter forderten sie eine Verbesserung der medizinischen Ausrüstung in den öffentlichen Spitälern. Tags darauf schlossen sich ihnen 200 der 275 ÄrztInnen des Spitals Roosevelt an. Obwohl die Regierung mit Entlassungen drohte und Spezialtruppen der Polizei in die Spitäler schickte, blieben die ÄrztInnen der Arbeit fern und erreichten nach zwei Wochen harten Verhandlungen das Versprechen der Regierung, am 16. September 10% Gehaltserhöhung, rückwirkend auf 1. Januar 200, auszubezahlen.

Ebenfalls mit der Forderung, versprochene Gehälter zu erhalten, traten LehrerInnen im ganzen Land in den Streik. Zu den Streikenden gehörte u.a. eine Gruppe von PromotorInnen, die mit der entwurzelten Bevölkerung arbeiten, jedoch nie die Möglichkeit hatten, ein LehrerInnendiplom zu machen. Sie wurden im Jahr 2001 offiziell anerkannt und angestellt und es wurde ihnen versprochen, dass sie ihren Abschluss berufsbegleitend nachholen könnten. Das versprochene Gehalt wurde ihnen jedoch nicht ausbezahlt.