Bitterer Kaffee
Fijáte 221 vom 25. Okt. 2000, Artikel 12, Seite 6
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Bitterer Kaffee
Guatemala, 9. Oktober. Der niedrige Kaffeepreis und der Stopp der Kreditvergabe an KaffeeproduzentInnen führte dazu, dass in verschiedenen Kaffeefincas dieses Jahr mitten in der Ernte die ArbeiterInnen entlassen werden mussten und die Ernte nicht eingebracht werden konnte. Ein Beispiel ist die Finca La Providencia in La Unión, Zacapa, wo der Besitzer 300 ArbeiterInnen aus Huehuetenango entliess. Die Kosten für die Produktion eines Quintals Kaffee betragen aktuell rund 400 Quetzales (ca. 53 US-$), auf dem Markt wird dafür nicht mehr als 325 Quetzales ca. 43 US-$) bezahlt. Dazu kommt, dass der Besitzer der Finca La Providencia dieses Jahr von der Bank kein Darlehen bekam, entsprechend nur ein- statt dreimal düngen konnte und einen Ernteverlust von rund 50% hatte. Eine Gemeinsamkeit fast aller landwirtschaftlicher Exportprodukte Guatemalas ist die Diskrepanz zwischen dem Preis, der den ProduzentInnen bezahlt wird und dem Preis, den die KonsumentInnen dafür bezahlen. Im Fall von Kaffee erhalten die guatemaltekischen ProduzentInnen einen Drittel bis einen Viertel von dem was die KonsumentInnen bezahlen. Nicht zu sprechen von den KaffeepfückerInnen, die rund 150 Kilos Kaffeebohnen pflücken müssten, wozu sie etwa drei Tage brauchen, um mit dem erhaltenen Lohn 500 g Gourmet-Kaffee zu kaufen. Nach oben |
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