CACIF zu Verhandlungen bereit
Fijáte 221 vom 25. Okt. 2000, Artikel 8, Seite 5
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CACIF zu Verhandlungen bereit
Guatemala, 20. Oktober. In einer Analyse zur aktuellen Situation des Landes zeigte der UnternehmerInnenverband (CACIF) ein entmutigendes Panorama auf. Trotzdem rief er die Regierung, den Privat- und den Unternehmenssektor zu einem gemeinsamen Effort auf, um aus der gegenwärtigen Krise herauszukommen. In seinem Vorschlag "Für ein gemeinsames nationales Projekt" forderte der CACIF von der Exekutiven mehr Transparenz in der öffentlichen Administration und mehr Kompromissbereitschaft gegenüber den sozialen Sektoren. Der Legislative empfahl der CACIF eine strengere Kontrolle der Staatsausgaben, einen technischeren Blickwinkel bei der Anwendung der Gesetze und die Entwicklung einer Gesprächskultur zwischen den verschiedenen politischen Parteien. Die Gewerkschaften, die Kirchen und die sozialen Organisationen wurden aufgerufen, sich zu einigen und gemeinsam mit den drei Kräften Legislative, Exekutive und Judikative, eine Prioritätenliste zu erarbeiten. Damit zeigte sich der CACIF erstmals wieder gesprächsbereit seit den gescheiterten Verhandlungen über die Erhöhung der Mehrwertsteuer. Gegenseitige Schuldzuweisungen zwischen Regierung und CACIF haben seither jeglichen Dialog verunmöglicht. Die Regierung reagierte mit mässiger Begeisterung auf den Vorschlag des CACIF. Vizepräsident Juan Francisco Reyes López zeigte sich zwar erfreut darüber, dass der CACIF eingesehen habe, dass ein Konsens nicht mit Kritik sondern nur mit Dialog erreicht werden kann. Der Unternehmenssektor habe jedoch nichts weiter gemacht, als einen Vorschlag der Regierung übernommen und ihm einen neuen Namen gegeben. Die Exekutive habe schon seit längerer Zeit den Dialog mit den verschiedenen Sektoren gesucht, um zu einem Regierbarkeitsabkommen zu gelangen, meinte der Vizepräsident. Er würde nun die konkreten Vorschläge des CACIF abwarten, hoffe aber, dass dieser fähige Leute zu den Gesprächen schicke. Nach oben |
Die Antwort des Präsidenten des CACIF, Luis Fernando Montenegro, auf die Äusserungen von López Reyez war, dass sie mit Präsident Portillo verhandeln wollten und auf eine entsprechende Einladung seinerseits warten würden. Grundsätzlich sind sich wohl alle Beteiligten einig darüber, welche Themen innerhalb eines Regierungsabkommens diskutiert werden müssten: Sicherheit, Schaffung von Arbeitsplätzen und Gehaltserhöhung, Einhaltung der Friedensabkommen und Ankurbelung der Wirtschaft. Während für die Regierung und den CACIF das Thema Sicherheit erste Prioriät hat, fordern die Gewerkschaften, als erstes das Thema Gehaltserhöhung zu diskutieren. |
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