ArbeiterInnen auf Bananenfinca wiedereingestellt
Fijáte 221 vom 25. Okt. 2000, Artikel 11, Seite 6
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ArbeiterInnen auf Bananenfinca wiedereingestellt
Guatemala, 6. Oktober. Die Gewerkschaft der BananenarbeiterInnen von Izabal (SITRABI) und der Bananenmulti BANDEGUA (Tochterfirma von Del Monte), beendeten mit der Unterzeichnung eines Kollektivvertrags und der Wiedereinstellung von 900 entlassenen ArbeiterInnen, einen zwölfmonatigen Arbeitsstreit. Im Vertrag festgelegt ist auch ein tägliches Mindestgehalt von 27 Quetzales (ca. 4 US-$) sowie die Subvention durch den Arbeitgeber von 45 Kilowattstunden Energie pro ArbeiterIn. Weiter verpflichten sich die Besitzer der drei Fincas Lanquin, Zaculeu und Arapahoe, das Transportsystem und medizinische Versorgung zu garantieren. Im September 1999 entliess BANDEGUA 900 ArbeiterInnen mit der Begründung, infolge des Hurrikan Mitch sei der internationale Bananenpreis gefallen und die Fincas rentierten nicht mehr. SITRABI protestierte gegen die Entlassung der ArbeiterInnen, worauf Mitglieder der Gewerkschaft in Morales unter Todesdrohungen zum Rücktritt gezwungen wurden. Diese Nachricht ging über die Landesgrenzen hinaus und us-amerikanische Gewerkschaften riefen ihre Regierung dazu auf, Guatemala von der Liste der zollbegünstigten Länder zu streichen. Auch die Internationale Vereinigung der ArbeiterInnen des Lebensmittelsektors (UITA) drohte, die guatemaltekischen Produkte zu boykottieren. Enrique Villeda, Sektretär von SITRABI, erklärte, der Arbeitskonflikt sei fürs erste gelöst. Was aber noch fehle, sei die Prozessführung gegen die Personen, die die Gewerkschaftsführer von Morales zum Rücktritt zwangen und bedrohten. Nach oben |
Auf internationaler Ebene finden zur Zeit Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und den Bananenproduzenten Lateinamerikas statt. Die EU will ein neues Importsystem einführen, nach dem Prinzip "wer zuerst da ist, wird zuerst bedient", bzw. "wer zuerst liefert, dem wird abgekauft". Die lateinamerikanischen Produzenten befürchten, dass damit die afrikanischen Länder bevorzugt werden. Ausserdem befürchten sie, dass diese Praxis auch von anderen ökonomischen Mächten übernommen werden könnte (z.B. von den USA, Hauptabnehmer guatemaltekischer Bananen) und dass sie auf andere Produkte angewendet wird. Mit Ausnahme von Ecuador, dem weltweit grössten Bananenproduzenten, sprechen sich alle lateinamerikanischen Länder gegen eine solche Regelung aus. |
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