"Wo es Maquilas gibt, gibt es Probleme..."
Fijáte 222 vom 8. Nov. 2000, Artikel 7, Seite 5
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"Wo es Maquilas gibt, gibt es Probleme..."
Guatemala, 24. Oktober. Rund 70 ArbeiterInnen der Maquila TEXPIA. S.A. in Villa Neuva, Guatemala, mussten von der Feuerwehr ins Spital gebracht werden, da sie unter einer Lebensmittelvergiftung litten. Erst als sie am Montag wieder zur Arbeit gingen und feststellten, dass ihre MitarbeiterInnen unter denselben Symptomen litten, realisierten die Angestellten, dass die Vergiftung vom Essen in der Betriebskantine stammen musste. Der Patron verbot ihnen, während der Arbeit das Gesundheitszentrum aufzusuchen, worauf die ArbeiterInnen über ein Mobiltelefon die Feuerwehr informierten, mit der Bitte, so schnell wie möglich einzelne Leute herauszuholen, die an Dehydrierung litten. Der Besitzer der Maquila verwehrte der Feuerwehr den Einlass ins Fabrikgelände. Solche und ähnliche Geschichten sind alltäglich in den Maquilas Zentralamerikas. Laut dem guatemaltekischen Arbeitsminister, Juan Francisco Alfaro, gibt es immer Probleme in den Maquilas. Gegen einige seien Untersuchungen eingeleitet worden, doch leider sei das guatemaltekische Justizwesen zu schwach, erklärte er. Die Arbeitsinspektoren würden monatlich rund 60 Maquilas kontrollieren, meist aufgrund von Anzeigen, die sie von den ArbeiterInnen oder Gewerkschaften bekommen haben. Das Problem sei aber, dass diese Inspektoren bestechlich seien, schloss Alfaro. Nach oben |
Im Laufe dieses Jahres haben in Guatemala 15 Maquilas ihre Tore geschlossen, im Jahr zuvor waren es 17. Die Gründe dafür sind gemäss der Handelskammer für nicht-traditionelle Exportprodukte (AGEXPRONT), unklare Gesetze, zuwenig Anreiz für Investoren und die wirtschaftlich instabile Situation in Guatemala. |
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