Treibstoffhändler drohen mit Streik

Guatemala, 28. Oktober. Mit einem nationalen Streik drohen Transportunternehmen und Händler von Brenn- und Treibstoffen, falls das Ministerium für Energie und Minen nicht auf ihren Forderungskatalog eingeht.

Bei den Forderungen geht es vor allem darum, dass die guatemaltekische Regierung Massnahmen ergreift, um das Monopol der Treibstoffimportmultis wie Shell, Esso und Texaco zu durchbrechen. Die lokalen Händler und Unternehmen würden von diesen nicht berücksichtigt.

Eine weitere Forderung ist die nach einer Überprüfung der Einfuhrzölle. Ausserdem protestieren die Treibstoffhändler dagegen, dass die oben genannten Multis der Industrie direkt und zu den selben Preisen wie ihnen verkauft.

Bei einem erstes Treffen zwischen den Brennstoffhändlern und dem Ministerium kam es zu keinen definitiven Lösungen. Die Händler erklärten sich bereit, mit einem eventuellen Streik noch zehn Tage zu warten. So lange bräuchten die Behörden, um die Monopolpraktiken der Treibstoffmultis zu analysieren und eine Entscheidung zu treffen. Das Ministerium für Energie und Minen wandte ausserdem ein, dass die Lösung eines Teils der Forderungen nicht in ihren Händen liege. Das Ministerium habe ein Treffen mit Esso, Shell und Texaco vereinbart, wo dies thematisiert würde.

Wie im Moment alle tagespolitischen Themen, wird auch dieses wahlpropagandistisch ausgeschlachtet. Für Präsident Alvaro Arzú ist es kein Zufall, dass "Aktionen wie das Androhen eines Streikes ausgerechnet eine Woche vor den Wahlen passieren, während im Verlauf meiner Amtszeit keine solchen Vorkommnisse stattfanden." Er ruft die Bevölkerung dazu auf, nicht in Panik zu geraten, in den ersten Novembertagen würden Lösungen für die Forderungen der Treibstoffhändler gesucht.