Meinungsumfragen oder Stimmungsmache?
Fijáte 197 vom 3. November 1999, Artikel 10, Seite 5
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Meinungsumfragen oder Stimmungsmache?
Guatemala, 24. Oktober. Die jüngsten Meinungsumfragen zum Ausgang der Wahlen laden dazu ein, etwas mit den Zahlen zu jonglieren und die verschiedenen möglichen Wahlausgänge in Gedanken durchzuspielen. Die verschiedenen AnalytikerInnen überbieten sich in Prognosen. Die Prozentzahlen und die sich abzeichnenden Tendenzen, lassen die AnalytikerInnen und Prognostiker-Innen auf drei mögliche Wahlausgänge spekulieren. Alle drei Varianten sehen jedoch Das erste Szenario, welches Carlos Canteo von der Tageszeitung Siglo XXI Die Beliebtheit seines Gegenspielers von der Was die Bürgermeisterkandidaturen der Hauptstadt betrifft, hat 2. Szenario: Eine zweite Wahlrunde. Die PAN kann in Bezug auf die Präsidentschaft nur noch auf ein Wunder hoffen. Sie könnte höchstens davon profitieren, dass der Kandidat der In der Klemme, in der sie sich befinden, hoffen die AnhängerInnen Bergers auf diese Variante und Vertrauen auf die Unentschiedenheit der WählerInnen. Dem widersprechen jedoch die Meinungsumfragen, die belegen, dass die Anzahl der noch Unentschiedenen sehr gering ist. Ein Vertreter dieses Ausgangs ist z.B. Fernando Solis vom Zentralamerikanischen Institut für Politische Studien ( 3. Szenario: In der linken Ecke befindet sich der Kandidat der ANN, Alvaro Colom, auf ansteigendem Kurs. Er hat nichts zu verlieren sondern kann eigentlich nur gewinnen. Wenn sein Höhenflug nicht nur stabil bleibt, sondern weiterhin steigend ist, besteht die Möglichkeit, dass die PAN sogar auf den dritten Platz zurückfällt. Nach oben |
Dieses dritte Szenario, wenn auch kaum zu glauben, kann nicht ganz ausgeschlossen werden. Es kann damit gerechnet werden, dass ein Teil der bei den Meinungsumfragen interviewten Personen sich nicht trauten, ihre Sympathie für die ANN offen kundzutun. Laut dem Berater der Allianz, Danilo Morales, sollen dies fünf von zehn potentiellen ANN-WählerInnen sein. Dies trifft vor allem auf die ländliche Bevölkerung zu. Auch die Stimmen der FlüchtlingsrückkehrerInnen und der BewohnerInnen der Wenn es bei den Wahlen am 7. November eine Überraschung gibt, heisst sie wohl Alvaro Colom. Die Demonstration vom 20. Oktober, welche sich in eine eigentliche Propagandanveranstaltung für die ANN verwandelte, ist ein Beispiel dafür, dass diese Aussenseiterpartei sehr wohl AnhängerInnen hat. Nimmt diese Beliebtheit noch zu, würde bei dieser dritten Variante eine zweite Wahlrunde zwischen der ANN und der FRG entschieden. Egal, welches der drei Szenarien eintritt, die PAN ist die grosse Verliererin der diesjährigen Wahlen, zumindest was die Präsidentschaft anbelangt. Die Situation für den Kongress sieht etwas anders aus. Laut den Ergebnissen der Meinungsumfragen wird keine Partei die Mehrheit der Sitze im Parlament besetzen, wie das bei der PAN in den letzten vier Jahren der Fall war. Das heisst, wer immer die Präsidentschaft gewinnt, wird gewungen sein, mit der Opposition zu verhandeln und Allianzen einzugehen. Voraussichtlich wird es sich bei den im Kongress vertretenen Parteien um die PAN, die FRG und die ANN handeln, eventuell noch die Generell wird mit einer grossen Stimmabstinenz gerechnet, die je nach Departement variert. In städtischen Gebieten, wo die Leute besseren Zugang zu den Wahllokalen haben, wird die Beteiligung wohl höher sein. Im Departement Auch der Kongress der guatemaltekischen Organisationen in den |
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