CEAR und ACNUR beendeten ihre Arbeit am 30. Juni
Fijáte 189 vom 14. Juli 1999, Artikel 2, Seite 2
CEAR und ACNUR beendeten ihre Arbeit am 30. Juni
Guatemala/Mexiko, 1. Juli. Am 24. Juni kehrten die letzten "offiziellen" 174 Flüchtlinge aus dem mexikanischen Exil nach Guatemala zurück. Am selben Tag erklärte der Vizepräsident Luis Flores Asturias Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre, als sich der interne, bewaffnete Konflikt verschärfte, wandten die jeweiligen Regierungen die als "Strategie der verbrannten Erde" bekannten Repres-sionsmassnahmen gegen ländliche Familien und Gemeinden an, mit der Absicht, so der Was damit in erster Linie erreicht wurde, war die erzwungene Migration Zwischen 1980 und 1984 flüchteten etwa 45'000 GuatemaltekInnen nach Mexiko, und das UN-Flüchtlingshochkommissariat (ACNUR) begann seine 19 Jahre dauernde Begleitarbeit, welche am 30. Juni dieses Jahres zu Ende ging. Im März 1987 gründete ACNUR ein Büro in Guatemala Stadt, um von dort aus die seit Anfang 1984 begonnen Rückführungen weiterhin betreuen zu können. 1991 wurde ein Vertrag mit der Regierung geschlossen, welcher diesen Teil der Arbeit von ACNUR formalisierte. Um die Repatriierung der Flüchtlingsfamilien zu erleichtern, wurde 1986, während der Regierungszeit von Vinicio Cerezo Die guatemaltekischen Flüchtlingsorganisationen äussern sich beunruhigt darüber, dass bis zum Tag der Beendigung der Arbeit von ACNUR und CEAR noch nicht bekannt war, welche staatliche Institution die weitere Betreuung der RückkehrerInnen übernimmt. Für sie ist der Prozess der Wiederintegration noch längst nicht abgeschlossen. Für Anastasia Chajil, Mitglied des Exekutivkomitees der Konsultativversammlung der Entwurzelten Bevölkerung (ACPD |
Für Alfonso Monroy, Vertreter der Widerstandsdörfer "Wir sind bereit, zu kämpfen, bis Lösungen für unsere Situation gefunden werden", sagt Juan Pascual, Exekutivsekretär der Vereinigung der Landlehrer Guatemalas, der sich vor allem mit der schulischen Situation der RückkehrerInnen beschäftigt. Für Pascual hat CEAR seine Aufgabe nicht erfüllt, sondern sich immer nur um die Grundbedürfnisse der Zurückkehrenden gekümmert, wie Essen, Wasserversorgung, und eine minimale Gesundheitsversorgung Für die VermittlerInnen in den Verhandlungen zwischen Regierung und der Ständigen Kommissionen der guatemaltekischen Flüchtlinge (CCPP), ist die Rückkehr noch nicht gleichzusetzen mit der Integration. Sie hoffen, dass die Bedürfnisse der RückkehrerInnen durch die Friedensabkommen abgedeckt werden, speziell durch die Abkommen über die Wiederansiedlung der vertriebenen Bevölkerung und die Sozioökonomische Situation. Einige AnalytikerInnen meinen, dass die Situation der entwurzelten Bevölkerung kein Sonderfall mehr sei. Die VermittlerInnen in den Verhandlungen widersprechen dem vehement: Die zurückgekehrte Bevölkerung sei noch fern einer kompletten Wiedereingliederung und hätte keine ökonomischen Zukunftsperspektiven. Auf insgesamt 35 Fincas, in verschiedenen Departamenten verteilt, schauen Tausende von RückkehrerInnen ihrer unsicheren Zukunft entgegen. Verschiedene Vereinbarungen aus dem Vertrag vom 8. Oktober 1992 bleiben offen, so z.B. die Legalisierung des Bodens, die Unterstützung der Gemeinden und die volle soziale Integration. |
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