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CEAR und ACNUR beendeten ihre Arbeit am 30. Juni

Fijáte 189 vom 14. Juli 1999, Artikel 2, Seite 2

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CEAR und ACNUR beendeten ihre Arbeit am 30. Juni

Für Alfonso Monroy, Vertreter der WiderstandsdörferNF des PeténNF (CPR-P), bringt die Auflösung von ACNUR und CEAR die Möglichkeit mit sich, eine Interinstitutionelle Instanz zu schaffen, die das Thema der entwurzelten Bevölkerung behandelt. Sei dem nicht so, würde das Vertrauen in den Staat verlorengehen, und sich eine Stimmung der Frustration breitmachen, meint Monroy.

"Wir sind bereit, zu kämpfen, bis Lösungen für unsere Situation gefunden werden", sagt Juan Pascual, Exekutivsekretär der Vereinigung der Landlehrer Guatemalas, der sich vor allem mit der schulischen Situation der RückkehrerInnen beschäftigt. Für Pascual hat CEAR seine Aufgabe nicht erfüllt, sondern sich immer nur um die Grundbedürfnisse der Zurückkehrenden gekümmert, wie Essen, Wasserversorgung, und eine minimale GesundheitsversorgungNF. Ausserdem hätten die Verhandlungen zwischen der Regierung und den RückkehrerInnen oft bis zu drei Jahre gedauert. Ebenso seien seitens der Regierung unakzeptable Bedingungen gestellt worden und bürokratische Hindernisse hätten die Verhandlungen gebremst. "Ich weiss nicht, ob ich glücklich oder traurig sein soll über die Auflösung von CEAR", sagt Juan Pascual.

Für die VermittlerInnen in den Verhandlungen zwischen Regierung und der Ständigen Kommissionen der guatemaltekischen Flüchtlinge (CCPP), ist die Rückkehr noch nicht gleichzusetzen mit der Integration. Sie hoffen, dass die Bedürfnisse der RückkehrerInnen durch die Friedensabkommen abgedeckt werden, speziell durch die Abkommen über die Wiederansiedlung der vertriebenen Bevölkerung und die Sozioökonomische Situation.

Einige AnalytikerInnen meinen, dass die Situation der entwurzelten Bevölkerung kein Sonderfall mehr sei. Die VermittlerInnen in den Verhandlungen widersprechen dem vehement: Die zurückgekehrte Bevölkerung sei noch fern einer kompletten Wiedereingliederung und hätte keine ökonomischen Zukunftsperspektiven.

Auf insgesamt 35 Fincas, in verschiedenen Departamenten verteilt, schauen Tausende von RückkehrerInnen ihrer unsicheren Zukunft entgegen. Verschiedene Vereinbarungen aus dem Vertrag vom 8. Oktober 1992 bleiben offen, so z.B. die Legalisierung des Bodens, die Unterstützung der Gemeinden und die volle soziale Integration.


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