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Xamán: Brief eines ermordeten Jungen

Fijáte 202 vom 19. Jan. 2000, Artikel 1, Seite 1

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Xamán: Brief eines ermordeten Jungen

Aber hier, von der Höhe der viertausend Sterne aus, sehe ich, dass Sie nur ein Resultat der Maschinerie sind, die ihre Taten mit der Anti-VGGuerillaNF-Politik rechtfertigt. Um Ihrer Ehre und um des Blutes der in Xamán ermordeten Kinder Willen sollten Sie jede Beförderung ablehnen. Diese 'Preise' sind mit meinem unschuldigen Blut befleckt.

Sie können mich als Sozialist oder als Systemgegner verschreien. Was weiss ich schon von solchen Sachen? Was ich wollte, war leben, spielen, lernen, gross werden und arbeiten. Sie, Ihre Truppe, Ihre Kugeln haben es mir nicht erlaubt.

Welche Tapferkeit, Kinder umzubringen! Aber ich hoffe, dass noch mehr GuatemaltekInnen von meiner Geschichte erfahren, denn wenn die Rechtsprechung sich über meine acht Jahre lustig gemacht hat und diejenigen freilässt, die mich ermordet haben, könnte das nächste Opfer die Person sein, die diesen einfachen Brief liest. Oder noch schlimmer, die Jungen und Mädcher dieser LeserInnen.

Hoffentlich ist das Guatemala, in dem Ihre Kinder aufwachsen, Herr Lacán Chaclán, nicht mehr dasselbe Guatemala, das mich ermordete und dann vergass.

Aufrichtig,

Santiago Pop Tut, von irgendwo im Himmel


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