20. Oktober, Tag der Revolution

Guatemala, 22. Oktober. Mehr als 15'000 GuatemaltekInnen nahmen am Marsch anlässlich des 55-jährigen Jubiläums der Oktoberrevolution 1944 teil. (Die darauf folgenden 10 Jahre von 1944 bis zum CIA-Putsch von 1954 gelten als die einzige demokratische Periode in der jüngeren Geschichte Guatemalas.)

Angeführt wurde die Demonstration von verschiedenen Volks- und StudentInnenorganisationen.

Etwa die Hälfte der TeilnehmerInnen identifizierten sich klar als SympathisantInnen des linken Wahlbündnisses ANN. An der Spitze dieses Blockes marschierten die Präsidentschaftskandidaten der ANN, Alvaro Colom und sein Vize, Vitalino Similox sowie andere KandidatInnen des Bündnisses.

Wie vor vier Jahren die Demokratische Front Neues Guatemala (FDNG) anlässlich der Repatriierung des Reste des "Revolutionspräsidenten" Jacobo Arbenz, wusste dieses Jahr die ANN die Demonstration für ihre Wahlpropaganda zu nutzen. In seiner Rede versprach Colom, der Sieg der Wahlen würde der erste Schritt der ANN in Richtung einer dritten Revolutionsregierung sein (nach Juan José Arévalo und Jacobo Arbenz.)

"Vor 55 Jahren begann für die Bevölkerung Guatemalas der Aufbau einer Neuen Nation. Diesem Prozess wurde nach neun Jahren von der Rechten mittels Staatsstreich ein Ende gesetzt. Damit wurde ein Traum vieler GuatemaltekInnen zerstört," meinte Edwin Ortega von der Einheit für Gewerkschafts- und Volksorganisationen (UASP). "Dieses Jahr haben die WählerInnen die Möglichkeit, mit konsequenter und bewusster Stimmabgabe, mit der ANN eine alternative Regierung zu wählen, welche den revolutionären und den Friedensprozess weiterführt", schloss Ortega.