ANN gibt Spaltung der FDNG und die Trennung Rafaels Arriagas von der Koalition bekannt
Fijáte 190 vom 28. Juli 1999, Artikel 4, Seite 3
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ANN gibt Spaltung der FDNG und die Trennung Rafaels Arriagas von der Koalition bekannt
Guatemala, 20. Juli. Wie die Medien in den letzten Tagen berichtet haben, geht die Demokratische Front Neues Guatemala (FDNG) durch eine tiefe interne Krise, die bereits auch die Arbeit, Veranstaltungen und den internen Diskussionsprozess der Allianz Neue Nation (ANN) zu beeinträchtigen beginnt. Die unterschiedlichen Quellen stimmen überein, dass der Ursprung der Problematik im Handeln und der politischen Vorgehensweise des Generalsekretärs der FDNG, Rafael Arriaga An einer Pressekonferenz begründet die ANN ihren Entschluss: "Der Parteisekretär Rafael Arriaga und eine Gruppe von Mitgliedern der FDNG sind aus der Allianz Neue Nation (ANN) ausgetreten, da sie der Allianz grosse Schwierigkeiten durch schlechte Angewohnheiten und Vorgehensweisen als Politiker des alten Stils bereitet haben. Ein beträchtlicher Teil der FDNG, der sich aus Menschen mit einer langen Erfahrung in sozialen Kämpfen zusammensetzt, die sich mit dem Regierungsprogramm, der Einheit, der politischen Ethik und einer neuen Art, Politik zu machen, voll identifiziert, hat sich jedoch für den Verbleib in der ANN entschieden und wird diese weiter unterstützen. Viele von ihnen werden als Kandidaten und Kandidatinnen der ANN bei den nächsten Wahlen aufgestellt. Ein anderer Teil der FDNG, angeführt von Rafael Arriaga und einigen ihm nahestehenden Personen, verlassen die ANN. Ihre Eingliederung in ein wahrhaft anderes politisches Projekt, in dem das Gemeinwohl, die Identifikation mit den Interessen der Mehrheit und eine neue, seriöse Art, Politik zu machen, im Vordergrund steht, war unmöglich." An der Pressekonferenz der ANN nahmen der Präsidentschaftskandidat Die Meinungsverschiedenheiten zwischen den FührerInnen sozialer Organisationen innerhalb der Frente und Arriaga bestehen seit dem Beginn der Frente- Koalition. Damals war Arriaga Generalsekretär der Revolutionären Partei Rund um die Diskussion über das Aufstellen von Kandidatinnen und Kandidaten für Kongress- und Gemeinderatssitze bei den anstehenden Wahlen, entwickelte sich die "angespannte Situation" zur Krise. Die von der ANN definierten, internen Wahlverfahren seien zum Teil nicht an die departementalen Büros der FDNG weitergeleitet worden, bzw. von Arriaga nahestehenden Leuten boykottiert worden. Uneinigkeiten innerhalb der FDNG gab es auch über die Wahl des Kandidaten fürs Bürgermeisteramt der Hauptstadt: Einige Mitglieder akzeptierten den Entscheid der ANN, Carlos Aldana Als dann die Liste der Abgeordnetenkandidaten für den Kogress bekanngegeben wurde, angeführt von Alfonso Bauer (UNID), Pablo Ceto |
Über den Ausschluss Arriagas aus der Allianz ist von den Verbleibenden wohl niemand sonderlich traurig. Verschiedene lokale Büros der FDNG, u.a.diejenigen von Alta Verapaz Die Kongressabgeordneten der FDNG zögerten etwas länger in ihrer Entscheidung, stellten sich aber auch klar hinter die ANN. Für sie hiess die Entscheidung, entweder innerhalb der Partei gegen Arriaga zu kämpfen oder die Partei zu verlassen und sich der URNG anzuschliessen, um sich so einen Listenplatz zu sichern. Nineth Montenegro spricht klar von einer Kampagne gegen die Nominierung von FDNG-VertreterInnen (Rosalina Tuyuc Alvaro Colom sagte, seit die Entscheidung getroffen worden sei, Arriaga und seine Gefolgsleute aus der Allianz auszuschliessen, könne er wieder ruhig schlafen. Er versprach den Mitgliedern der FDNG, die sich weiterhin mit der ANN identifizieren, die "Türen der Allianz stünden ihnen offen" und er verpflichtet sich persönlich gegenüber den Mitgliedern der Frente, die sich für die Beteiligung an dem Projekt entscheiden, dass ihre Interessen und Vorschläge berücksichtigt werden. Arriaga seinerseits gibt die Schuld am Konflikt der URNG und beschuldigt konkret den Generalsekretär dieser Partei, Jorge Soto (alias Pablo Monsanto) Gespräche mit dem Präsidentschaftskandidaten der Wie die formelle Trennung der FDNG von der ANN vonstatten gehen wird, ist noch nicht klar. Es müssen legale Strukturen geschaffen werden, die es den FDNG-Mitgliedern ermöglichen, weiterhin in der Allianz teilzunehmen. Dies könnte über den Zusammenschluss in einem BürgerInnenkomitee geschehen oder dadurch, dass Rafael Arriaga die legale Kontrolle über die FDNG entzogen wird und die FDNG (unter einem /einer neuen GeneralsekretärIn) erneut formal in die Allianz einbezogen wird. |
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