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Notizen aus dem Wahlkampf

Fijáte 190 vom 28. Juli 1999, Artikel 9, Seite 6

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Notizen aus dem Wahlkampf

Unter ihnen auch Pedro García Arredondo, welcher das "Kommando 6" leitete, verantwortlich für das Massaker in der VGSpanischenNF Botschaft. Ebenfalls erwähnt im neunten Bericht von VGMINUGUANF als Teilnehmer einer klandestinen Gruppe, welcher soziale Säuberung, Enteignung und Entführungen angelastet wird. Arredondo kandidiert im Namen der FRG für die Wiederwahl als Bürgermeister von Nuevo Santa RosaNF.

Oder Byron Humberto Barrientos, der zum zweiten Mal für einen Kongressitz kandidiert. Barrientos, Vertrauensmann von General VGRios MonttNF war Führer der S-2, einer Einheit des militärischen Nachrichtendienstes sowie im Generalstab der Nationalen Verteidigung. Barrientos kandidiert ebenfalls für die FRG.

Zwei Wochen vor dem Ablauf der Einschreibefrist haben sich erst 17 BürgerInnenkomitees (Comité Cívico) ins Wahlregister eintragen lassen. Die BürgerInnenkomitees ermöglichen der Bevölkerung, sich für ein BürgermeisterInnenamt oder ins Gemeindeparlament wählen zu lassen, ohne einer politischen Partei angehören zu müssen. Im Gegensatz zu den Parteien, welche bis zum 8. September Zeit haben, die Bedingungen der Wahlbehörde für eine Teilnahme zu erfüllen, haben die Komitees nur bis zum 7. August Zeit.

Ein sehr starkes BürgerInnenkomitee hat sich am 20. Juli in SololáNF konstituiert. Unter Teilnahme von über dreitausend Personen führte das Komitee "SololáerInnen gemeinsam für Entwicklung (SUD) seine Gründungsversammlung durch, wo gleichzeitig die KandidatInnen ausgewählt wurden. Pedro Iboy Chiroy, Bürgermeister von Sololá, rief die Bevölkerung dazu auf, in den kommunalen, politischen Strukturen teilzunehmen. Dies sei Teil des Demokratisierungsprozesses und müsse genutzt werden.

Der Koordinator der Mayaorganisationen Guatemalas (VGCOPMAGUANF), Rigoberto Júarez, äussert sich beunruhigt über das Desinteresse, welches der grösste Teil der Mayabevölkerung den anstehenden Wahlen gegenüber zeigt. Keine Partei vertrete bisher die Interessen der indigenen Bevölkerung in ihrem Parteiprogramm. Die Wahlpropaganda konzentriere sich bisher nur auf Personen und nicht auf Inhalte und konkrete Vorschläge. Die Dörfer seien mit Wahlpropaganda vollgeklebt, doch hätte ihnen bisher noch keine Partei ihr Regierungsprogramm vorgestellt.

Juan LeónNF, Koordinator der Defensoría MayaNF seinerseits kritisiert, dass KandidatInnen der Mayabevölkerung auf den Wahllisten nach wie vor untervertreten sind. León befürchtet, die Stimmenthaltung könnte dieses Jahr noch grösser sein als bei den Wahlen im Jahre 1995. Es habe sich eine Stimmung unter der Bevölkerung verbreitet von: "Auch wenn wir wählen, es ändert sich ja doch nichts". Die Enttäuschung unter der indigenen Bevölkerung sei auch auf die falschen Wahlversprechen zurückzuführen. Davon nimmt León auch die ANN nicht aus. Sie sei eine Hoffnung für viele Leute gewesen, doch die Probleme, die sich im Moment mit der VGFDNGNF abzeichneten, zeigten, dass die ANN keine Ausnahme zu den andern Parteien bildet.

Verschiedenen Maya- Organisationen kritisieren auch, dass die ländliche Bevölkerung von den politischen Parteien erpresst wird, indem ihnen Hilfe angeboten wird im Austausch zur Parteimitgliedschaft.


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