Neue CIA- Dokumente veröffentlicht
Fijáte 192 vom 25. Aug. 1999, Artikel 8, Seite 5
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Neue CIA- Dokumente veröffentlicht
Guatemala, 12. August. Kate Doyle, Vertreterin des nordamerikanischen National Security Archive (NSA), ist nach Guatemala gereist, um ihre Untersuchungen vor Ort fortzusetzen. Das NSA ist eine der vier Menschenrechtsorganisationen, welche Ende Mai die Militärdossiers aus der Regierungszeit des Diktators Oscár Mejía Victores veröffentlicht haben, in denen das Verschwinden von 183 GuatemaltekInnen dokumentiert ist. Laut Doyle gibt es Initiativen sowohl von offizieller wie privater Seite, die Daten der während des Krieges verschwundenen Personen zusammenzutragen. Doch gibt es bisher keine Anzeichen dafür, dass die Regierung Schritte unternommen habe, eine seriöse Untersuchung gegen die Verantwortlichen einzuleiten. Ebenso sei nichts geschehen, um mögliche andere Informationsquellen wie Polizei- oder Militärarchive sicherzustellen. Das neuste, vom nordamerikanischen Geheimdienst CIA veröffentlichte Dokument enthält Informationen darüber, dass im Jahr 1994 der damalige Verteidigungsminister, Mario Enriquez, die Zerstörung von Dokumenten angeordnet hatte, welche Militärangehörige mit Menschenrechtsverletzugen in Zusammenhang bringen könnten. Das CIA- Dokument bezieht sich vor allem auf den Luftwaffenstützpunkt in Retalhuleu, der vom damaligen General und heutigen Verteidigungsminister Marco Tulio Espinoza befehligt wurde. In dieser Militärbasis wurde der Guerillero Efraín Bámaca festgehalten. Während der zweiten Pressekonferenz seit seiner Amtseinsetzung als Verteidigungsminister streitet Espinoza ab, Dokumente oder militärische Einrichtungen zerstört zu haben, oder entsprechende Befehle gegeben zu haben. Sämtliche Soldaten, die in der Militärbasis unter ihm gedient hätten, könnten dies bezeugen. Ausserdem sei er bereit, vor Gericht auszusagen, jedoch wolle er zuerst die ihn belastenden Dokumente sehen und auf ihre Echtheit prüfen lassen. Auch die Presseabteiluung der Armee (DIDE) nimmt Espinoza in Schutz. Der heutige Verdeidigungsminister sei nicht an der Vernichtung von Dokumenten beteiligt gewesen, welche eine militärische Verantwortung am Verschwinden Bámacas belegten. Das Militär habe alle sich in ihrem Besitz befindenden Archive der Wahrheitskommission übergeben. Nach oben |
Nach der Veröffentlichung der Anschuldigung Doyle's gegen Espinoza in ihrer Publikation, erhielt die Direktorin der Tageszeitung El Gráfico, Marta Arrivillaga de Carpio, telefonische Todesdrohungen. |
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